Prof. Polleit in Freital: Droht wieder ein kollektivistisches Zwangssystem?
Staatsabhängige Wohlstandsillusion
Vortrag mit lebhafter Diskussion und großer Zustimmung
Zum Thema „Wohlstand und Freiheit oder Staatswirtschaft und Armut“ hielt Prof. Dr. Thorsten Polleit am 23. September 2020 auf Schloß Burgk in Freital einen Vortrag.
Von Dr. Reinhard Günzel, Stellv. Vorsitzender Hayek-Verein Dresden e.V. — Dresden, 3. Oktober 2020
Zwei Wege hat der Mensch vor sich, Herr, den rechten führe mich! — Deutsches Volkslied
In Deutschland, Europa und auch weltweit herrscht Krisenstimmung. Die wird befeuert durch Befürchtungen, wie die vor einer weltweiten Rezession, die möglichen Folgen der Ausbreitung des Corona-Virus, Klimaerwärmung oder immer weiter anschwellender Migration. Eine Aufzählung, die sich fortsetzen ließe. Mit wachsender Verunsicherung im Lande schwindet bei den meisten Menschen aber das Vertrauen in die Kräfte der Selbstregulierung des Gemeinwesens und in die marktwirtschaftliche Ordnung. Parteien, Verbände, die sogenannte Zivilgesellschaft, und auch viele einfache Bürger, die es aus leidvoller geschichtlicher Erfahrung her eigentlich besser wissen müßten, sie alle verlangen mit Nachdruck nach staatlichen Eingriffen zur Eindämmung von Krisen. Bürger sind auch bereit, dafür Freiheitsrechte aufzugeben.
Es ist die Stunde starker Männer und listiger Frauen an der Spitze des Staates. Hilfen werden versprochen und Förderprogramme aufgelegt, finanziert durch neu geschaffenes Geld der Zentralbanken. Neu geschaffenem Geld, das mit ungedeckten Wechseln hinterlegt ist. Während die Unternehmen und der Finanzsektor auf diese Weise in zunehmende staatliche Abhängigkeiten geraten, wird kein wirklicher Wohlstand geschaffen, sondern nur eine Wohlstandsillusion vermittelt. Mit dem Platzen dieser Illusion werden auch die Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden.
Das Motto zu Prof. Polleits Vortrag ist daher nur folgerichtig. Prof. Polleit gehört ja zu den wenigen deutschen Volkswirtschaftlern, die die Gefahr dieser allmählichen Überführung einer freiheitlichen marktwirtschaftlichen Ordnung in ein sozialistisch-kollektivistisches Zwangssystem erkannt haben und der auch unermüdlich vor den Folgen dieser Entwicklung warnt. Im Vortrag analysiert er auch klar die Mechanismen dieser Transformation und benennt ihre Profiteure.
An dieser Stelle noch der ausdrückliche Dank an unser Mitglied Norbert Mayer, der sich tatkräftig für das Zustandekommen dieser Veranstaltung eingesetzt hat. Mit etwa 45 Teilnehmern war der Veranstaltungsraum auch dicht an seine durch Corona bedingten Auslastungsgrenzen gelangt. Das Interesse der Zuschauer war groß, die Diskussion lebhaft und von großer Zustimmung zu Prof. Polleits Vortrag gekennzeichnet.
Wir werden diese Veranstaltungen mit interessanten Rednern fortsetzen, denn Aufklärung tut not und es gilt eben „Wohlstand und Freiheit oder Staatswirtschaft und Armut“. Schauen Sie immer mal auf unserer Webseite vorbei.
DER AUTOR
Prof. Dr. Thorsten Polleit, Jahrgang 1967, ist seit 2012 als Chefvolkswirt für die Degussa tätig. Seit 2014 lehrt er als Honorarprofessor an der Universität Bayreuth. Er ist Präsident des Ludwig-von-Mises-Instituts Deutschland.
DER AUDIOMITSCHNITT
Ein Audiomitschnitt des Vortrags von Prof. Polleit kann unter diesem Link abgerufen und angehört werden:
„Wohlstand und Freiheit oder Staatswirtschaft und Armut. Wie kommen wir aus der Krise?“ Ein Vortrag gehalten von Thorsten Polleit am 23. September 2020 auf einer Veranstaltung des Hayek-Vereins Dresden auf Schloss Burgk.
DER VORTRAGSTEXT
Prof. Polleit hat auf der Webseite vom Ludwig von Mises Institut Deutschland den kompletten Text seines Vortrages zum Nachlesen bereitgestellt. Vielen Dank!
Wohlstand und Freiheit oder Staatswirtschaft und Armut. Wie kommen wir aus der Krise? – 5. Oktober 2020 – Ein Vortrag, den Thorsten Polleit am 23. September 2020 beim Hayek-Verein Dresden auf Schloss Burgk bei Freital gehalten hat.
EIN LEKTÜRETIPP
Prof. Dr. Thorsten Polleit: Der demokratische Sozialismus – eine destruktive Ideologie. Kein Wohlstand, keine Moral Aus: JUNGE FREIHEIT, Nr. 8 /2020 | 14. Februar 2020
AKTUELLER BUCHTIPP
Ganz aktuell erscheint ein weiteres Buch von Prof. Polleit am 13. Oktober 2020:
Thorsten Polleit: Der Antikapitalist: Ein Weltverbesserer der keiner ist. FinanzBuch Verlag 2020
Pressestimmen zum Werk:
»Dieses Buch ist wie die rote Pille aus dem Film Matrix: Wer es gelesen hat, kann nicht mehr zurück.« — Olivier Kessler, Direktor des Liberalen Instituts, Zürich
»Die immer extremere Geldpolitik der Zentralbanken ist nicht nur Ausdruck des Antikapitalismus, sie befördert ihn auch noch. Wie und warum, das erklärt Thorsten Polleit in seinem Buch. Es zu lesen lohnt sich, um zu wissen, was die Zukunft bringen könnte – auch wenn es manchmal wehtut.« — Michael Ferber, Wirtschaftsredakteur der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)
»Die Welt ist heute voller Antikapitalisten. Setzen sie sich mit ihren Ideen durch, werden Freiheit und Wohlstand zerstört. Um das zu verhindern, ist zu hoffen, dass möglichst vielen Menschen Thorsten Polleits aufklärerisches und mutiges Buch in die Hände fällt.« — Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Institut Deutschland