SLIDERGALERIE №17: Magdalena Blum

— Foto: Magdalena Blum

Wellen, Wolken, weites Land

… und dazu Atmosphärisches von Otto Niemeyer-Holstein

Aus unserer Redaktion. — Dresden, 12. Juli 2021

„Und wenn ich manchmal gefragt werde, wie lange ich an einem Bild gearbeitet habe, so sage ich: ein halbes Jahrhundert und soundso viele Stunden, weil die ganze Zeit, die einem vergönnt ist, dazugehört, das ganze Leben. Denn der wichtigste Schritt ist nicht schnell getan, der winzige Schritt von der Wirklichkeit zur Wahrheit.“ Das sagte Otto Niemeyer-Holstein der in besonderer Weise mit dem Landstrich zwischen Peenemünde und Swinemünde verbunden war.

Der Maler Niemeyer-Holstein hatte sich auf Usedom ein Refugium geschaffen. Der Künstler – geboren 1896 in Kiel, gestorben 1984 in Koserow auf Usedom – hatte die schmalste und unwirtschaftlichste Stelle der Insel urbar gemacht und über die Jahre eine Verschmelzung von eigenwilliger Architektur, Gartenlandschaft und Kunst entstehen lassen.

Nicht nur in der Beharrlichkeit seiner malerischen Grundhaltung, die keine Konzessionen an staatliche Kunstaufträge zuließ, sondern auch in seinem Anwesen, seinem „Lüttenort“, das einen Freiraum für ihn, seine Familie und seine Freunde darstellte. Tatsächlich war Lüttenort immer Ort der Begegnung, des freien, produktiven Gedankenaustausches mit Künstlern und Kunstfreunden – eine geistige Oase in der DDR.

Otto Niemeyer-Holstein sagte zu seiner Leidenschaft: „… wenn ich je einen Garten anlege, sagte ich mir, so müßte er sein, eine Kombination von Kulturgarten und natürlichem Park ... Aber nicht die Pflanzen und ihre Anordnung allein waren es, die mir so gut gefielen, sondern die Möglichkeit, Natur und Kunst in eine spannungsvolle Beziehung zu bringen, Plastiken zwischen Bäume zu stellen, Mauern zur Gliederung zu nutzen, Durchblicke zu schaffen, Weich und Hart sich umspielen zu lassen.“

Niemeyer-Holsteins Bilder haben Landschaft zum Thema, Meer, Menschen und Stilleben. Vor allem das Meer, das im Zusammenspiel von Licht, Wind und Wolken immer wieder neue Eindrücke und Spannungen bot, war für ihn eine Herausforderung. Ihn interessierte die Destillierung von Momenten, von Atmosphäre. Besonders die auffallende Mannigfaltigkeit des Lichts verleiht seinen Bildern einen Reiz des Ungewissen.

In wunderbarer Weise und in inniger geistiger Verbindung mit Otto Niemeyer-Holstein hat Magdalena Blum mit ihren Fotografien dieses Zusammenspiel von Licht, Wind und Wolken festgehalten. Weit lässt sie den Blick schweifen über die Landschaft und den Meeresspiegel. Das Auge schwelgt in der angestrahlten Bewölkung und den endlosen Himmeln. Der Sommer grüßt in seiner ganzen Pracht.

QUELLE

Quelle der Zitate: Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein, Lüttenort

———

Die Bilder der jeweils aktuellen Slidergalerie sind hier zu sehen: SLIDERGALERIE

 

 

 

Zurück