Ein kurzer Bericht vom Vortrag mit Prof. Dr. Fritz Söllner

Eine eindrucksvolle Kritik
des politischen Moralismus
Grüne Klimapolitik lässt das Industrieland Deutschland
von der Marktwirtschaft in die Planwirtschaft abrutschen
Aus unserer Redaktion. — Dresden, 24. Januar 2025
Der Kalender unseres Vereins und unserer Kooperationspartner ist zu Beginn des Jahres 2025 mit einer ganzen Reihe attraktiver Veranstaltungen gefüllt. Innerhalb weniger Wochen werden wir Peter Hahne (zu »Deutschland am Scheideweg« in Pirna, organisiert von »Alternative Stadtgespräche«), Hansjörg Stützle (zu »Bargeldverbot – Nur eine Einbildung oder baldige Realität?« am 15. Februar im Kulturhaus Loschwitz) und Josef Kraus (»Im Rausch der Dekadenz« am 27. März 2025 im Kulturhaus Loschwitz) begrüßen können.
Den Anfang machte – auf Einladung unseres Vereins – Prof. Dr. Fritz Söllner bei einer zündenden Veranstaltung am 23. Januar 2025 im Kulturhaus Loschwitz. Das Thema des Abends war »Die Klimapolitik der Grünen: Auf dem Weg zu einer neuen Knechtschaft«.
Symbolpolitik ist wirkungslos bis schädlich
Prof. Söllner machte gleich zu Beginn klar, dass er den politischen Moralismus nicht nur der grünen Partei im engeren Sinne kritisiert, sondern die Grünen in allen Parteien und in den Medien. Ausgehend von der Unterscheidung von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik (Max Weber) begab sich Prof. Söllner auf sein Fachgebiet, die Ökonomie, und klassifizierte die grüne Symbolpolitik als wirkungslos bis schädlich. Wirkungslos im Sinne ihrer vorgeblichen Ziele und schädlich im Sinne der tatsächlichen Auswirkungen. Mit dem Beamer wurden Zahlen und Grafiken an die Wand projiziert, die die Worte des Referenten eindrucksvoll untermauerten.
Die Mehrzahl der Hörer im Saal folgte aus einer bereits gut informierten Lage, hatte aber auch Freude daran, dass ein aktiver Universitätsprofessor so klar und ungeschminkt die Tatsachen benannte. Wir wissen ja längst, dass sich viel zu viele Fachleute wegducken und scheuen, die Fakten auszusprechen. So war Prof. Söllner nicht befangen, ein schlechtes Gesetz als „Wirtschaftsschrumpfungsgesetz“ zu bezeichnen.
Immer schärfere Maßnahmen der staatlichen Lenkung
Wie eine Reihe von Autoren ist auch Prof. Söllner zum Ergebnis gekommen, dass die Klimapolitik das Industrieland Deutschland von der Marktwirtschaft auf den Weg in die Planwirtschaft abrutschen lässt. Leidenschaftlich kritisierte er diese grundlegende Umgestaltung der Ökonomie. Er stellte fest: Je erfolgloser die Klimapolitik, desto schärfere Maßnahmen der staatlichen Lenkung müssten ergriffen werden. Also: eine DDR in Grün. Mit seinen Zuhörern war sich der Referent einig, dass die grüne Klimapolitik eine Gefahr für Wohlstand und Freiheit bedeutet.
Nach einer weitgehend einverständlichen Diskussion und einem herzlichen Applaus signierte Prof. Söllner noch für diejenigen, die sich noch tiefer in die Materie einlesen wollen, seine aktuellen Bücher „Krise als Mittel zur Macht“ und „Die Moralapostel“. 2019 war bereits von ihm „System statt Chaos: Ein Plädoyer für eine rationale Migrationspolitik“ erschienen. Bereits als die fünfte Auflage erschien 2021 sein Lehrbuch „Die Geschichte des ökonomischen Denkens“, dessen interessanter, vielversprechender Titel uns sicherlich guten Grund gibt, ihn bald wieder als Referent nach Dresden zu bitten.
Ein Dank geht auch an Herrn Bormann als unseren Gastgeber, der mit dem Ausschank von rotem Wein zum Gelingen des faszinierenden Abends über die grünen Zumutungen beitrug. ■
DER REFERENT
Univ.-Prof. Dr. rer. pol. habil. Fritz Söllner (Jahrgang 1963) ist Leiter des Fachgebiets Finanzwissenschaft an der TU Ilmenau. Er war an der Universität Bayreuth als Privatdozent tätig und hat als John F. Kennedy Fellow an der Harvard University in Cambridge/USA geforscht. Seine Interessenschwerpunkte sind die Migrationspolitik, Umweltökonomie und die Geschichte des ökonomischen Denkens. Er ist Mitglied des Vereins für Socialpolitik, der Hayek-Gesellschaft und des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit.