Botschaft unseres Vorsitzenden Reinhard Günzel zum Jahresausklang

— Foto: bluartpapelaria/Pixabay

Corona und die Freiheit

Unser selbstbestimmtes Leben ist in Gefahr

Von Dr. Reinhard Günzel. — Dresden, 24. Dezember 2021

Liebe Mitglieder, liebe Freunde der Freiheit,

2021, das zweite Jahr in Folge, geprägt durch das Coronavirus, wird bald Geschichte sein. Die zu Beginn des Jahres von der Politik gestreute Hoffnung, daß mit den neu zugelassenen Impfstoffen im Verbund mit den verordneten Maßnahmen das Virus rasch seinen Schrecken verlieren würde und uns nichts mehr anhaben könne, hat sich bald als trügerisch erwiesen, denn den Impfungen folgten umgehend immer neue Mutationen des Virus. Ungeachtet steigender Impfquoten: ein Blitzsieg im von der Regierung ausgerufenen Krieg gegen das Virus rückt zunehmend in weite Ferne.

Das Virus hat es eben in sich, schlägt willkürlich zu, trifft dabei den Einen mehr, den Anderen weniger, einige tödlich, andere gar nicht. Soviel zu den medizinischen Wirkungen und Auswirkungen der Epidemie, die hier nicht weiter erörtert werden müssen. Dafür ist die Ärzteschaft zuständig.

Anders die gesellschaftspolitischen Neben- und Nachwirkungen von Corona. Sie betreffen einen jeden und auch vom Umfang der heutigen, wie auch jener in der Zukunft liegenden Auswirkungen her gesehen, kann man angesichts dieser Schäden schon gar nicht mehr von Nebenwirkungen sprechen.

Verordnungen waren selten angemessen, meist aktionistisch

Seit Ausbruch der Krankheit ist eine Flut von regierungsamtlichen Verordnungen über uns niedergegangen, die selten angemessen, meist aktionistisch waren, bis hin zu vollkommen idiotisch, wie jener bußgeldbewehrten Anordnung, im Haltestellenbereich des Nahverkehrs einen Stofffetzen im Gesicht zu tragen, auch wenn sich sonst niemand dort aufhält. Krönung und vorläufiger Höhepunkt all dieser Gängeleien ist die angestrebte Impfflicht gegen das Coronavirus, jener grundgesetzwidrige Eingriff in die Freiheits- und Persönlichkeitsrechte, die demnächst über uns kommen wird. Entweder direkt als Verordnung oder, wegen der noch bestehenden rechtlichen Hürden, indirekt mittels Nötigung.

Es ist schockierend, ansehen zu müssen, mit welcher Leichtigkeit der entfesselte Staat die demokratischen Kontrollgremien abwirft, Abwehr und Freiheitsrechte einkassiert und tief in unser Privatleben eingreift und eben auch die Entscheidung, wie wir mit einer möglichen Erkrankung umgehen wollen, an sich zieht.

Long Covid, das ist der Verlust an Grundrechten, der Verlust unserer Freiheit.

Wer sich der Frage zuwendet, „wie konnte es dazu kommen?“, der wird ein seit langem erprobtes Muster erkennen, bei dessen Befolgung bestehende Verfassungsgebote umgangen und ausgehebelt werden können. Kernpunkt ist die Umwertung aller Werte, gekoppelt mit der Infiltration von Behörden und Institutionen durch eigene Gefolgsleute. Ein Geschäft, das von den 68-ern bereits perfektioniert wurde.

Medizinische Eingriffe erfordern Einverständnis des Patienten

Wie das im Einzelnen von statten geht, läßt sich aus dem Vorgehen zur Einführung einer Impfpflicht ablesen. Einer solchen Zwangsmaßnahme steht heute noch das Recht auf körperliche Unversehrtheit im Wege, denn letztendlich ist für alle medizinischen Eingriffe immer auch das Einverständnis des Patienten als letzte und endgültige Entscheidung, die er nicht begründen muß, erforderlich. Dieser Rechtsstandpunkt wurde in den Nürnberger Ärzteprozessen ausdrücklich bekräftigt.

Um eine Impfpflicht trotzdem einführen zu können, muß dieses Individualrecht auf körperliche Unversehrtheit gekippt werden und die geeignete Methode hierfür ist die Überführung eines Individualrechts in ein Kollektivrecht. Danach genügt es, eine allgemeine, von Ungeimpften ausgehende Gefährdung zu postulieren, um eine Impfpflicht zu rechtfertigen. Eine solche Herangehensweise ist zwar bis heute noch grundgesetzwidrig und ihre Protagonisten dürfen mit Fug und Recht als Verfassungsfeinde angesehen werden, wie sich aber aus den Forderungen von Regierungspolitikern und auch aus den zur Pandemiebekämpfung getroffenen Maßnahmen ableiten läßt, eben auch Linie der Regierung. Mit seinem „Klimaurteil“ hat das BVerfG in diesem Jahr bereits bewiesen, daß es solch schrägen Argumentationslinien zu folgen bereit ist, womit der Einführung einer Impfpflicht nichts mehr im Wege stände.

Eine solche Argumentation, sollte sie rechtsverbindlich und als mit dem Grundgesetz vereinbar hingebogen werden, öffnet das Tor zur Hölle des Totalitarismus, denn in der Konsequenz kann damit meine bloße menschliche Existenz zum Risikofaktor für andere Menschen erklärt werden, woraus sich beliebige Zwangsmaßnahmen rechtfertigen lassen. Unser freies, selbstbestimmtes Leben ist somit in Gefahr, wie schon lange nicht mehr.

Die Bedeutung der Freiheit hat Hayek in seinem Jahrhundertwerk „Freiheit oder Knechtschaft“ ausführlich dargelegt und auch unser Autor Peter Jaensch mahnt in seinem kürzlich hier veröffentlichten Essay, wie wichtig die Freiheit für uns ist und was wir hier und jetzt tun müssen, diese zu erhalten.

Ökonomische Botschaft: Mehr Freiheit, mehr Wohlstand

Nun haben leider wieder einmal die alten freiheitsfeindlichen, sozialistisch-kollektivistischen Ideen Konjunktur, wenn auch in neuer Verkleidung. Die Freiheit ist in Deutschland auf dem Rückzug, wie sich am Fraserindex of economic freedom ablesen läßt. Dieser Index hat übrigens auch eine knallharte ökonomische Botschaft: Mehr Freiheit, mehr Wohlstand und mit zunehmender Unfreiheit zunehmende Armut. Es lohnt daher auf jeden Fall und sei es nur um des eigenen Vorteils willen, für Freiheit und Marktwirtschaft immer und immer wieder einzutreten. Machen Sie mit, lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn die Zeiten schwierig sind. Kommunismus-Sozialismus haben keine Zukunft. Solche Gesellschaften sind unfrei und der Mensch wird immer nach der Freiheit streben.

Diese Botschaft wurde mir als Jugendlichen eher beiläufig mit auf den Weg gegeben. Ihrer ehernen Gültigkeit tut das keinen Abbruch.

Bleiben Sie uns auch im kommenden Jahr gewogen und schauen Sie mal ab und zu auf unserer Webseite vorbei oder besuchen Sie unsere Veranstaltungen, die wir kommendes Jahr hoffentlich wieder werden abhalten können. Die Zukunft gehört uns, wir geben nicht auf!

Ihnen allen ein frohes Fest und ein gesundes 2022

Dr. Reinhard Günzel
Vorsitzender

DER AUTOR

Dr. Reinhard Günzel ist Dipl.-Physiker im Ruhestand. Ab 2016 versammelte er libertär gesinnte Mitstreiter zu monatlichen Treffen, aus denen dann unser Hayek-Verein Dresden e.V. hervorging, dessen Vorsitzender er ist. Folgen Sie ihm auf Telegram: https://t.me/opakalypse

 

 

 

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