Hubert Milz: Ein Neujahrsgruß und der Kommentar zur Lage
Mit der Negativelite zur Demokratur
Jede Art und Form von Sozialismus bedeutet „Armut, Not und Elend für alle“ – ausgenommen sind natürlich die Gleicheren!
Von Hubert Milz. — Dresden, 3. Januar 2021
Liebe Freunde,
da wir alle seit November 2020 in der „zweiten Isolationshaft“ sind, konnte ich Euch leider nicht wie alljährlich im Dezember üblich persönlich beim Hayek-Verein Dresden e. V. begrüßen.
Deswegen der Neujahrsgruß auf diesem Weg und die Wünsche des „Mannes mit der Fliege“ für 2021 möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Wünsche, die ein seltsames 2021 versprechen und alle Qualitäten haben, um 2020 leicht und flockig zu toppen.
Karl Lauterbach [1], SPD: „Wir benötigen Einschränkungen der persönlichen Freiheiten!“. QUELLE und dazu ein Kommentar (Netzfund von new media): QUELLE.
Warum wurden Lauterbach Auswürfe nicht unmittelbar von den vorgeblich dem Grundgesetz (GG) verpflichteten Volksvertretern attackiert? Warum ertönte kein Aufschrei in den Mainstreammedien, die sich doch allgemein als „Haltungs-Oberlehrer“ gebärden?
Nur der Bundestagsabgeordnete Gauland von der AfD hat bisher – nach meinem Kenntnisstand – reagiert. Wie ist das „donnernde Schweigen“ der übrigen Parteigrößen aller politischen Farben zu werten? Im Privatrecht gilt das Schweigen in der Regel nicht als Zustimmung – doch in diesem Fall? Ist es vielleicht doch die schweigende Zustimmung zur Demokratur?
Jeder der so genannten Spitzenpolitiker hatte den „Mann mit der Fliege“ in die Schranken zu weisen. Vorausgesetzt, dass jene gewählten Volksvertreter sich tatsächlich im Sinne der „Väter des Grundgesetzes“ dem Dienst an einer tatsächlichen „res publica“ und einer wirklichen „civitas humana“ verpflichtet fühlen – oder?
Lauterbachs Ergüsse sind in unmissverständlicher Art und Weise bloßzustellen. Es ist eindeutig hervorzuheben und klarzumachen, dass Lauterbach höchstselbst die Aussagen seiner Exfrau (siehe folgenden Artikel) über ihn „lupenrein“ bestätigt!
Frau Dr. med. Angela Spelsberg S.M., Leiterin des Aachener Tumorzentrums und Exfrau von Lauterbach:
Mehr noch, man hätte der SPD, deren krankheitspolitischer Sprecher Lauterbach ist, Feindschaft zum GG (BVG-Urteile von 1952 und 1956) vorhalten können-sollen-müssen, bspw. mit der Frage, ob in der SPD Karl Kautsky (1854 – 1938, jahrzehntelang der Chefkommentator der „ursprünglichen“ SPD) wieder gilt. Dieser Kautsky formulierte einst, dass die Sozialdemokratie die wahre Demokratie ist. Und in der wahren Demokratie würden alle Rechte im Kollektiv zusammenfallen; der Einzelne habe dann keinerlei Rechte mehr – auch kein Recht auf Widerstand!
Aus den Auswürfen Lauterbachs ist ein Punkt jedenfalls klar und eindeutig abzuleiten: Im Märchen fraß der Wolf Kreide, um nicht weiter an der Stimme als Wolf erkannt zu werden. Umgelegt auf die SPD heißt dies, dass das „Godesberger Programm“ die „Kreide“ der SPD war – diese „Kreide“ hat ihren Zweck erfüllt und wurde zunächst durch das Berliner Programm und dann endgültig durch das Hamburger Grundsatzprogramm der SPD abgelöst – und dieses Hamburger Programm huldigt dem „demokratischen Sozialismus“. Merke: Jede Art und Form von Sozialismus bedeutet „Armut, Not und Elend für alle“ – ausgenommen sind natürlich die Gleicheren! Die SPD ist wieder die ursprüngliche SPD und schlussendlich menschenverachtend [2].
Dass von der Partei „Die Linke“ (dies ist die mehrfach umbenannte Mauermörderpartei, also die SED) nichts zu hören war, ist einsichtig, da diese Partei sich Anfang 2020 in Kassel mit der klaren Aussage „Genickschuss oder Gulag“ zum Stalinismus als Programm bekannte (QUELLE; QUELLE). Und nicht vergessen, Armin Laschet, ein Kandidat für den Bundesvorsitz der CDU, hält, wegen der anderen Qualität dieser Partei, eine Zusammenarbeit (Koalition?) mit der „Mauermörderpartei“ für möglich (Laschet vor Kassel: QUELLE und nach Kassel nicht anders QUELLE).
Dass von der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ nichts zu hören war, ist auch klar, weil diese Partei schon längere Zeit, um ihre Verbotsträume und Zerstörungsträume des Gemeinwesens realisieren zu können, ähnliche Positionen wie Lauterbach in die Welt hinausposaunt.
Und die anderen Parteien? Ein Blick auf die Diskussion „Corona-Impfzwang“ und Sonderrechte für Geimpfte genügt, um zu erkennen, dass der Bazillus der Demokratur quer durch alle Lager um sich greift – etliche unschöne Dinge sind zu prognostizieren. Auch hier beim Thema Impfzwang ist der Mann mit der Fliege rührig (QUELLE) und droht dem medizinischen Personal indirekt mit Zwangsimpfung auf Grundlage einer im November 2020 installierten grundgesetzfeindlichen Gesetzesnovelle. Will heißen, vom Recht des Eigentums am eigenen Körper – oder anders formuliert, dass die Würde des Menschen unantastbar ist – hält „der Mann mit der Fliege“ nichts.
Doch Sonderrechte für Geimpfte, was heißt dies? QUELLE, QUELLE, QUELLE, QUELLE, QUELLE.
Diese Artikel zeichnen deutlich diejenigen heraus, die im Grunde ganz offen für die „Demokratur“ als Staatsform fechten, z. B. ein Friedrich Merz, auch ein Kandidat für den Bundesvorsitz der CDU!
Die diskutierten so genannten „Sonderrechte für Geimpfte“ sind nichts weiter als die Grundrechte, die gemäß GG jedem Bürger uneingeschränkt zustehen und diese Grundrechte sollten nach dem Willen der „Schöpfer des Grundgesetzes“ in Stein gemeißelt sein und niemals wieder – wie bspw. in der Weimarer Republik, da in der Weimarer Reichsverfassung nur nachgeordnete Nebensächlichkeiten – zum Spielzeug der Politiker verkommen dürfen. Folglich heißt dies, dass die Grundrechte nicht aufzulösen sind, auch nicht durch einstimmigen Parlamentsbeschluss – und ein starkes Bundesverfassungsgericht (BVG) sollte über die Grundrechte wachen, in dieser Wärterrolle die Garantie für die Grund- und Freiheitsrechte übernehmen.
Die unwiderruflich verbrieften Grundrechte sollten, zusammen mit dem Zitiergebot des Art. 19 GG, die Waffen der Bürger gegen anmaßende Regierungspolitiker sein. Das störende Zitiergebot wurde durch das BVG rasch schon 1953 entsorgt. Darin, dass das Zitiergebot sozusagen ein Eckstein des Rechtsstaats ist und wie in einem Brennglas die Freiheits- und Grundrechte der Menschen bündelt, waren sich die streitbare linke Juristin Hildegard Krüger und der liberale Theoretiker Friedrich August von Hayek einig: Wäre der Art. 19 GG gelebt worden, dann hätte die Chance bestanden, dass Deutschland trotz Gerichtsverfassungsgesetz (durch dieses ist der Minister zum disziplinarischen Vorgesetzten der Judikativen gekürt) ein freiheitlicher Rechtsstaat hätte werden können.
Bei der Aushebelung des Art. 19 GG ließen es die Machthungrigen nicht bewenden, auch die Grundrechte wurden ins Visier genommen. Die Grundrechte, die Waffen des Bürgers gegen machtverliebte Politiker sein sollen, wurden – siehe dazu detailliert Henrique Schneiders Vortrag „Über Rechte und Freiheit des Bürgers“ auf der 12. Gottfried-von-Haberler-Konferenz 2016 (hier als Worddokument abrufbar: QUELLE) – von den Regierenden zu Waffen gegen die Bürger geschmiedet. Auch und gerade besonders in Deutschland leisteten und leisten findige, raffinierte Juristen, die spielend leicht aus Weiß Schwarz machen können, den Regierenden bereitwillig und gerne Schützenhilfe.
Die Verfassungsväter wollten – wegen der grauenhaften Erfahrungen mit den zwölf Jahren des „Tausendjährigen Reichs“ – dafür die Sorge tragen, so ein Grauen für die Zukunft zu verunmöglichen. Der im GG angepeilte Idealzustand der staatlichen Organisation spiegelt dies – Gewaltenteilung und so fort. Leider wurden dann vorkonstitutionelle Gesetze – bspw. das Gerichtsverfassungsgesetz von 1878, das nach van Husen (er war erster Präsident des nordrheinwestfälischen Verfassungsgerichtshofs) die Unabhängigkeit der Judikativen verunmöglicht – ohne diese freiheitlich anzupassen und zu überarbeiten einfach als bundesdeutsche Gesetze übernommen, so dass die praktische Organisation des bundesdeutschen Systems zwangsläufig (Schachtschneider) die Negativelite an die Spitze des Staates spülen musste und muss!
Peu à peu festigte diese Negativelite die Macht über die Judikative (Hochschild) und sorgte als Spitze der Exekutiven, die gleichzeitig als Parteiführung agiert, mittels des Instruments „sicherer Listenplatz bei den Wahlen“ auch für eine folgsame Legislative, so dass Parlamentsabgeordnete zu Vasallen der Parteiführung geformt worden sind und keine Volksvertreter mehr sind, sondern diese nur noch wie eine Art von Schauspieler darstellen.
Das System, was man heutzutage ohne Umstände und ohne sich zu verbiegen als „Merkelismus“ bezeichnen kann, war folglich schon in der Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland durch die praktische Organisation des staatlichen Gemeinwesens als möglicher Weg angelegt und wurde konsequent durch die Altvorderen des Parteienkartells beschritten. Folglich brauchte Merkel – eine gelernte FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda – nur das umzusetzen, was ihr durch eine brillante SED-Schulung beigebracht worden war, um die schon längst angelegten, vorhandenen und vorgefundenen antifreiheitlichen Elemente der bundesdeutschen Staatsorganisation zum „System Merkel“ zu formen und immer weiter in die Richtung einer Demokratur zu treiben.
Falls mich die Erinnerung nicht täuscht, war es der 1997 verstorbene Philosophieprofessor Josef Pieper, der – in einem anderen, einem brutalem politischen Rahmen – von „Fassadismus“ sprach.
Es ist umgangssprachlich inzwischen so, dass unter „Sadismus“ auch das Quälen, Schikanieren etc. der Mitmenschen verstanden wird, egal, ob auf brutale Weise oder auf die feine, subtile Art. Und mittels subtiler Methoden werden die Menschen durch die politische Kaste schikaniert und drangsaliert, alleine das kaum noch zu überblickende Heer an Vorschriften, Verordnungen, Verfügungen, Anordnungen, Geboten und Verboten (gut eine Viertelmillion, siehe das Buch von Alexander Neubacher: Total beschränkt) genügt, um jedem Mitarbeiter der „Herrschaft der Schreibstube“ (staatliche Bürokratie) das Werkzeug an die Hand zu geben, um jeden beliebigen Bürger zu piesacken, zu ärgern und zu quälen!
Ergo, das „System Merkel“, den „Merkelismus“ kann somit ohne große Verrenkungen auch als eine Form von „Fassadismus“ bezeichnet werden: Hinter der Fassade einer „freiheitlichen Grundordnung“ sind reichlich viele Akteure am Werk, die das Volk offensichtlich mit Begeisterung auf die feine, subtile Art und Weise gängeln, schikanieren und quälen wollen.
Rechtsstaat heißt zwingend, dass die Gewaltenteilung nicht nur formal existiert, sondern praktisch gelebt wird – bspw. gemäß der klassischen Formulierung von Immanuel Kant:
„Also sind es drei verschiedene Gewalten (potestas legislatoria, executoria, iudiciaria), wodurch der Staat (civitas) seine Autonomie hat, d. i. sich selbst nach Freiheitsgesetzen bildet und erhält. – In ihrer Vereinigung besteht das Heil des Staats (salus rei publicae suprema lex est); worunter man … den Zustand der größten Übereinstimmung der Verfassung mit Rechtsprinzipien versteht, als nach welchem zu streben uns die Vernunft durch einen kategorischen Imperativ verbindlich macht.“
Und das Merkel selbst vom Rechtsstaat nichts hält, wurde schon frühzeitig deutlich. Merkel 2007 auf ihrer Homepage unter dem Punkt „Für Kinder“:
„Das heißt auf gut deutsch: Wir wählen eine Regierung. Und diese Regierung sowie die ihr angeschlossenen Behörden, von der Polizei bis zur Richterin, sind allein berechtigt, Gewalt auszuüben.“
Vom Verständnis für Gewaltenteilung keine Spur, vielmehr wurde mit etwas anderen Worten nur das Motto Ludwig XIV. neu formuliert:
„L'état c'est moi (Der Staat bin ich).“
In einem derartigen System haben Regierungsentscheidungen als „alternativlos“ zu gelten. Kritik daran zu üben wird wie eine „Majestätsbeleidigung“ empfunden und von einer willigen Medienlandschaft auch wie eine „Majestätsbeleidigung“ attackiert! Die Kritiker werden diffamiert, herabgewürdigt, verunglimpft und stigmatisiert, bis hin zu Versuchen deren wirtschaftlich-berufliche Existenz zu zerstören; so verfährt man dann zum Beispiel mit den Kritikern [3].
■ der „alternativlosen“ EURO-Politik.
Auf deren Argumente wurde und wird nicht eingegangen, dazu waren die Pressemeute und die politische Negativelite auch intellektuell nicht fähig, sondern die Kritiker wurden und werden als EURO-Hasser, EURO-Idioten und so fort beschimpft und herabgewürdigt;
■ der so genannten klimapolitischen Energiewende.
Kritiker werden, egal ob dies hochkarätige Natur- und Technikwissenschaftler oder peinliche Fragen stellende Normalbürger sind, als Spinner, Idioten und so weiter beleidigt. Auf Argumente wird, da die Pressemeute und die Politiker den Diskurs verweigern, nicht eingegangen. Es wird einfach behauptet, dass 97 % der Wissenschaftler den Gründen für die Energie- und Klimapolitik beipflichten – das Bundesumweltministerium der SPD-Ministerin Svenja Schulze behauptete im Sommer 2019 sogar 99,94 % aller Wissenschaftler stimmten dieser Politik zu.
Nur, diese Behauptungen – 97 % und 99,94 % – sind schlicht falsch. Das Umweltministerium berief sich auf eine Meta-Studie James Powells, der jedoch nachgewiesenermaßen wissenschaftlich unsauber und unzulässig arbeitete (QUELLE). Die Behauptung der 97 % stützt sich auf einen Bericht von John Cook et al. (QUELLE), der sich längst als haltlos erwiesen hat (QUELLE).
Doch, selbst wenn die Behauptungen der 97 % oder 99,94 % zutreffend wären, würden diese belanglos sein. Zu der Zeit von Galileo Galilei waren auch 97 % der Wissenschaftler anderer Meinung als Galileo Galilei und es gab sogar einmal eine Zeit, da waren fast 100 % aller Wissenschaftler der Meinung, dass es Hexen gibt und diese müssten verbrannt werden. Soviel zum Konsens der Wissenschaft, die nicht vom Konsens lebt, sondern deren Fortschreiten aus dem prickelnden Widerspruch der Meinungen resultiert;
■ der seit 2015 laufenden Migrationspolitik.
Alle diejenigen, die in irgendeiner Form ihre Befürchtungen oder Ablehnung dieser Merkel-Aktion, die den Asylbestimmungen im GG Hohn spricht und die damals geltenden EU-Regeln missachtet, zum Ausdruck brachten, wurden als Rechtsradikale, als Rassisten und von einem der damaligen Bundesminister auch als Pack bezeichnet. Den Ausdruck Pack griffen die „Haltungsmedien“ natürlich begierig auf;
■ der derzeitigen „Corona-Politik“.
Weil diese Politik mehr als offensichtlich die Gefahr der dauerhaften Aushebelung der bürgerlichen Freiheits- und Grundrechte beinhaltet, erwuchsen Protestbewegungen, die mittels Demonstrationen und dergleichen für die bürgerlichen Freiheits- und Grundrechte fechten.
Dies wird durch Politik und Medien weitestgehend ausgeblendet. Stattdessen werden die Menschen, die für die Grundrechte eintreten, als „Corona-Leugner“ beschimpft – eine Unwahrheit, da die Demonstranten in der Regel (irgendwelche Spinner finden sich überall) „Corona“ keineswegs leugnen. Ja, diese Demonstranten gelten, so der Verfassungsschutz, (QUELLE), als eine gefährliche Bedrohung für die grundgesetzliche Ordnung. Auch das ist eine Verdrehung der Fakten, Menschen, die die Geltung der Grundrechte des Grundgesetzes einfordern sind keine „Verfassungsfeinde“. Dieses Agieren des Verfassungsschutzes zeigt mehr als deutlich, dass der gesamte Verfassungsschutz im Grunde zum „Merkel-System-Schutz“ mutiert ist. Flankierend stehen willige Wissenschaftler und Medien dem Verfassungsschutz zur Seite. So hat der Soziologe Oliver Nachtwey in einer Studie (QUELLE) feststellen müssen, dass 37 % jener Demonstranten bei der Bundestagswahl 2017 „grün“ oder „knallrot“ gewählt haben. Da dies jedoch nicht sein darf, wurde dieses Ergebnis in der Studie natürlich gedreht, so dass es nun heißt, dass diese sich überwiegend zu Rechtspopulisten gewandelt haben und 2021 anders wählen werden.
Falls dieses Video – was ähnliche Dokumentationen im Netz mehr als nur stützen –, korrekt in Bild und Ton (QUELLE) die Situation im Bus festhielt, dann gilt „regierungskritische Demonstrationen sind untersagt“. Im Umkehrschluss bedeutet dies doch wohl, dass ‚regierungshilfreiche Demonstrationen‘ erlaubt sind?
Der Innensenator von Berlin – „Berlins Geisel“ – agiert entsprechend! Zum Jahresende wurde die Demonstration für die Grundrechte durch den Senat verboten, dieses Verbot bestätigte das Berliner Verwaltungsgericht (Az.: VG 1 L 458/20). Gleichwohl, die ebenfalls angemeldeten Demonstrationen der so genannten ANTIFA [4], die auf Indymedia unverhohlen zur Gewalt während der Demonstrationen gegen Andersdenkende aufrief, wurden selbstverständlich, da „hilfreich“, durch „die Geisel Berlins“ genehmigt.
Ebenfalls werden Wissenschaftler, die sich in Sachen „Corona“ nicht an die Richtlinien des „Merkelismus“ halten, in mehr als nur beleidigender Art und Weise desavouiert und mittels der Medien alles versucht deren Reputation zu zerstören. Der Nestor der deutschen Mikrobiologen bspw., ein Mediziner und Wissenschaftler von internationalem Rang, der in seiner beruflichen Laufbahn für Deutschland die meisten Fachpublikationen aufweisen kann und gut 15.000 angehende Fachärzte examinierte, der z. B. in Sachen MERS, Schweinegrippe, Vogelgrippe usw. stets treffsicherer prognostizierte als die „hilfreichen“ Unterstützer des „Merkelismus“, wird seit Monaten öffentlich geradezu abscheulich beschimpft und verunglimpft. So wurde ihm der Schmähpreis „Goldenes Brett vorm Kopf“ verliehen. Eine österreichische Zeitung war darüber ungeheuer begeistert und formulierte derart, dass man nur noch von einem Schmierblatt sprechen kann. Ein Kommentar des Artikels meinte, dass natürlich der Schmierfink, der den Artikel verfasst hat, selbstverständlich auch vor 400 Jahren diesen Schmähpreis Galileo Galilei verpasst haben würde.
In den Medien zählt offenbar nur das, was der „Leibvirologe des Kanzleramts“ (so wurde dieser durch Springers WELT tituliert) und sein Gefolge sagen, trotz deren wiederholt schlechten Prognosen. Dieser „Leibvirologe“ erhielt – so „die Achse des Guten“ (QUELLE) – ohne Habilitation als Liebling der Pharmaindustrie seine Professur;
■ der derzeitigen „Corona-Impfpropaganda und -realität“.
Die „Corona-Impfstoffe“ wurden im Parforceritt entwickelt und die Genehmigungen politisch durchgepeitscht. In der Regel dauert die Entwicklung eines Impfstoffes rund zehn Jahre, der vor „Corona“ – nach meiner Kenntnis – schnellste Zeitverlauf zur Entwicklung eines Impfstoffes belief sich immerhin noch auf gut fünf Jahre.
Besorgte Menschen fragen nun, ob die „Corona-Impfstoffe“ tatsächlich sicher sind, ob keine verheerenden Nebenwirkungen auftreten, ob Impfschäden nicht den vorgeblichen Nutzen ad absurdum führen und so weiter und so fort. Derartige Fragen und Sorgen sind gut begründet und mit Blick auf das Impfgeschehen in England und Nordamerika, wo seit Dezember 2020 fleißig geimpft wird, nicht unberechtigt, wie das Sichten der englischen und nordamerikanischen Medienmeldungen offenlegt.
Nichtsdestotrotz werden die besorgten Menschen durch Politiker und deren willigen Medien vorgeführt, beschimpft und indirekt auch bedroht. Ebenso natürlich die Mediziner und Naturwissenschaftler, die sachlich und differenziert Fragen und Probleme zu den Impfstoffen aufgreifen und diskutieren wollen. Solche Wissenschaftler werden als verantwortungslose Gesellen gebrandmarkt, die die Impfskepsis und -verweigerung grundlos befeuern. Wirklich? Der Beipackzettel und der Quartalsbericht des Impfstoffherstellers Biontech (QUELLE; QUELLE) sind sozusagen geradezu Kronzeugen für die Sorgen der Menschen.
Trotzdem fordert bspw. Wolfram Henn (QUELLE), Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Ethikrates der Bundesregierung, dass allen „Corona-Impfverweigern“ die medizinische Versorgung zu entziehen ist. Ist Henn etwa ein Antiethiker par excellence? Jedenfalls ist meiner Meinung nach zumindest für gesetzliche Krankenversicherte die Umsetzung der Forderung Henns ohne große Umstände machbar, da im fünften Sozialgesetzbuch alle Rechte in Angelegenheiten von Gesundheit/Krankheit ausschließlich die Entscheidungsbefugnisse der gesetzlichen Krankenversicherungen tangieren, der zwangsversicherte Bürger hat keinerlei Rechte, sondern nur Pflichten. Oder anders formuliert, grundgesetzwidrig überträgt das fünfte Sozialgesetzbuch die Eigentums- und Verfügungsrechte an den Körpern der gesetzlich Krankenversicherten auf die gesetzlichen Krankenversicherungen.
Diejenigen, die die Beschaffungspolitik in Sachen „Corona-Impfstoff“ als regelrechte Pleite, die ins Dauerversagen der Merkel-Regierung punktgenau passt, kritisieren und darauf verweisen, dass der deutsche Steuerzahler mit Zig-Millionen Euros die Entwicklung des Impfstoffs von Biontech mitfinanzierte und damit ein Vorkaufsrecht haben sollte, werden sozusagen als Impfstoffimperialisten (QUELLE) abgekanzelt. Mit derartigen Beschimpfungen lenkt die Merkel-Regierung wieder einmal medienwirksam vom eigenen – zur Regel gewordenen – Versagen ab. Andere Staaten – natürlich Nicht-EU-Staaten – waren risikofreudiger und sicherten ihren Staaten reichlich Impfstoffdosen.
Darf man, auf der Basis der eben geschilderten Mosaiksteine davon sprechen, dass das Deutschland des „Merkelismus“ ein Mosaikbild spiegelt, das zeigt, dass der „Merkelismus“ auf dem Weg zur Vollendung der Demokratur schon weit fortgeschritten ist? Wahrscheinlich, und jede Krise wird von den Demokraturisten gemäß den Vorgaben und Empfehlungen Schäubles (QUELLE) genutzt, um die freiheitliche Grundordnung weiter auszuhöhlen.
Wo bleiben ob dieser Zustände die empörten Stimmen der politisch organisierten Liberalen, also der FDP? Frank Schäffler und sein „Liberaler Aufbruch in der FDP“ verfechten zwar ständig konsequent freiheitlichen Positionen für ein freies und gutes Gemeinwesen, auch Wolfgang Kubicki zeigte wenigstens in der „Corona-Krise“ mehrmals, wie man rhetorisch geschickt dem „Merkelismus“ die Stirn zu bieten hat – doch wo bleibt die Stimme des FDP-Chefs Christian Lindner? Seit 2017, seit er im Bundestag die FDP führt, wurden mehrfach die Steilvorlagen der Merkel-Regierung von Lindner liegengelassen und nicht zum Torschuss genutzt. Etliche Chancen, die Merkel-Regierung rhetorisch regelrecht vorzuführen und zu zerlegen, wurden von Lindner nicht genutzt – warum nicht?
Wer nach Erklärungsansätzen sucht, warum die deutsche FDP sich (mal wieder) in der Todeszone bewegt, könnte in Äußerungen eines von Staatsgeldern lebenden Vorzeige-Liberalen fündig werden – Netzfund von „new media“ (QUELLE). Und eine Partei, die ihre Stiftung nach einem nationalen Sozialisten benennt, macht möglicherweise grundsätzlich etwas falsch. Oder wie es Friedrich August von Hayek einmal ausdrückte (aus dem Gedächtnis zitiert):
„Eine Partei, die ihre parteinahe Stiftung nach dem Mann benennt, der das National-Soziale hoffähig machte, kann nicht wirklich liberal sein.“
Außerparlamentarische oppositionelle Gruppen erheben zwar auch ihre Stimmen, doch oft genug zeigt deren auftreten, dass etliche der oppositionellen Strömungen keineswegs freiheitlich sind, sondern zumindest vor Strukturetatismus und auch Strukturkonservatismus triefen, dies aber eigentlich nicht leben, sondern nur kulturpolitisch einsetzen oder missbrauchen. Freiheitliche sollten sich von derartigen Gruppen abgrenzen, selbst wenn es so scheint, als ob gleiche oder ähnliche Positionen bekämpft werden. Gut organsiert ist das Lager, welcher mehr oder weniger ganz unverblümt in der Tradition der „Konservativen Revolution“ [5] steht und auch eine „Neue Konservative Revolution“ fordert. Die neuen „konservativen Revolutionäre“ bezeichnen – genau wie die alten – die Freiheitlichen als ihre eigentlichen Feinde, die aber zum Zwecke der eigenen Ziele zu missbrauchen sind. Ergo, eine bewusste Zusammenarbeit der Freiheitlichen mit den neuen „konservativen Revolutionären“ ist geradezu Selbstmord!
Wer nun meint, dass mein Gruß zum Neuen Jahr nur Pessimismus ausstrahlt, irrt. Mit Blick auf Ronald Reagans überaus hellsichtige Warnung – „Die Freiheit ist nie mehr als eine Generation von der Auslöschung entfernt.“ – könnte man zwar über die Fehler der Freiheitlichen alleine in den letzten drei Jahrzehnten die Haare raufen, doch pessimistisches Verzweifeln wäre grundfalsch! Denn ein chinesisches Sprichwort merkt zu recht an, dass in jeder Bedrohung eine Chance steckt.
Und denkt daran, es gilt das, was Thomas Sowell so trefflich formulierte:
„Einer der wichtigsten Gründe, Geschichte zu studieren, ist, dass praktisch jede dumme Idee, die heute en vogue ist, schon einmal ausprobiert wurde und sich als katastrophal erwiesen hat, immer und immer wieder.“
Wohlan, entdecken wir unsere Chancen und nehmen den Kampf auch in 2021 unverdrossen auf!
Mit den besten Grüßen für 2021
Euer
Hubert Milz
Fußnoten
[1] Karl Lauterbach studierte nach Abschluss des Studiums der Humanmedizin an der Harvard University Gesundheitsbetriebswirtschaftslehre. Er gilt als der Krankheitsexperte der SPD.
Außerdem zeichnet Lauterbach sich durch ein äußerst feines soziales Gewissen aus, das ihm bspw. verbot nach der Scheidung für seine vier Kinder aus der Ehe irgendeine Verantwortung zu übernehmen. Seine geschiedene Frau hatte ihn durch die Gerichte zu zerren, so dass Lauterbach dann von unsensiblen Richtern dazu gezwungen wurde gegen die Vorgaben seines differenzierten, sensiblen Sozialgewissen zu handeln und zumindest in Form von Unterhaltszahlungen Verantwortung für seine vier Kinder zu übernehmen hatte (QUELLE https://kurier.at/politik/ausland/ex-frau-von-spd-politiker-lauterbach-hoffentlich-wird-er-nicht-minister/33.547.492).
[2] Man solle folgende Punkte bitte nicht vergessen:
Das sozialdemokratische Vorzeigeehepaar Schwedens, Alva Myrdal und Gunnar Myrdal, beide sind Nobelpreisträger, bereiste Mitte der 1930er Jahre das „Tausendjährige Reich“, danach fabulierten die Myrdals geradezu schwärmerisch vom sozialistischen Fortschritt im „Tausendjährigen Reich“.
Nach dem II. Weltkrieg wurden Teile der schwedischen Verfassung von 1809 geändert. Die Initiative hierfür lag bei den sozialistisch-marxistischen Sozialdemokraten Schwedens; auch z. B. für die fast wörtlich übernommenen Passagen eines Ernst Rudolf Huber, der als einer der „Kronjuristen“ des „Tausendjährigen Reichs“ gilt. Auch diese kleine – weitgehend unbekannte Anekdote – zeigt, dass die sozialistischen Spielarten – egal, ob rot, rosa-rot, grün, braun oder welche Farbe auch immer – aus gleichen Wurzeln sprießen.
Auch der „Vorwärts“, der von den emigrierten deutschen Sozialdemokraten zunächst in Prag und später in Paris herausgegeben wurde, sprach von den ab 1936 aufgelegten Vierjahresplänen im „Tausendjährigen Reich“ lobend im Sinne des sozialistischen Fortschritts.
Ebenfalls sollte nicht vergessen werden, dass Eugenik (die, logisch zu Ende gedacht, zwangsläufig mit Euthanasie zu paaren ist) zum Programm aller „sozialen“ Parteien und Gruppen – ob „Links“ oder „Rechts“ – gehörte.
Für Schweden kann wiederum das Beispiel des sozialdemokratischen Vorzeigeehepaars der Myrdals genannt werden, dieses Ehepaar trieb die Eugenik in den 1930er Jahren in Schweden maßgeblich mit voran.
Und für Österreich ist das Paradebeispiel der sozialdemokratische Politiker und Arzt Julius Tandler, dieser schrieb 1924:
„Welchen Aufwand übrigens die Staaten für völlig lebensunwertes Leben leisten müssen, ist zum Beispiel daraus zu ersehen, daß die 30.000 Vollidioten Deutschlands diesem Staat zwei Milliarden Friedensmark kosten. Bei der Kenntnis solcher Zahlen gewinnt das Problem der Vernichtung lebensunwerten Lebens an Aktualität und Bedeutung. Gewiß, es sind ethische, es sind humanitäre oder fälschlich humanitäre Gründe, welche dagegen sprechen, aber schließlich und endlich wird auch die Idee, daß man lebensunwertes Leben opfern müsse, um lebenswertes zu erhalten, immer mehr und mehr ins Volksbewußtsein dringen.“
Tandler selber ging im Anschluss an den sozialistischen Februaraufstand von 1934 ins Exil, da seine Karriere im zunehmend antisemitischen Umfeld des austrofaschistischen Ständestaats erledigt gewesen war. Trotz Tandlers Ansichten zum „völlig lebensunwerten Leben“ gilt Tandler als Säulenheiliger der österreichischen Sozialdemokratie und der Magistrat der Stadt Wien entblödet sich keineswegs und verleiht seit 1960 eine „Julius-Tandler-Medaille“ in drei Graden (Bronze, Silber, Gold), um Menschen zu würdigen und zu ehren, „die sich durch ihre uneigennützige und aufopfernde Tätigkeit um das Wohl der Mitmenschen besonders verdient gemacht haben“.
Eugenik und Euthanasie waren nach 1945 nicht weiter salonfähig, jedoch nicht perdu. Unter anderen Vokabeln, bspw. hinter anscheinend harmlosen und freundlichen pädagogischen oder psychologischen Begriffen, wühlten Eugenik und Euthanasie weiter. Und dies mit Erfolg, so dass mehr oder weniger im kompletten westlichen Kulturraum „lebensunwertes Leben“ per Abtreibung vernichtet werden soll – und durch Macron in Frankreich die Veröffentlichung gewisser Bilder des „unwerten Lebens“ strafrechtlich verboten wurde.
Alles das, was Wilhelm Röpke vor gut achtzig Jahren als die Ursachen der „Gesellschaftskrisis der Gegenwart“ analysierte, ist nach wie vor Gegenwart. Röpke war natürlich nicht alleine, auch die jahrzehntealten Analysen bspw. aus der Feder Hayeks oder Mises' sind heute genauso akut wie gestern.
[3] Beispiele zur Meinungsfreiheit, hier explizit und besonders zur Freiheit von „Lehre und Forschung“ im „Merkelismus“:
Nr. 1: 2011 sollte der international anerkannte israelische Historiker Martin van Crefeld an der Universität Trier im Wintersemester als Gastprofessor tätig sein. Crefeld ist als Historiker das Gegenteil von „politisch korrekt“. Folglich mobilisierten die Jünger der „political correctness“ verschiedene studentische Organisationen, deren pöbelhafte Randale zum Einknicken der Trierer Universitätsleitung führte, QUELLE https://ef-magazin.de/2011/10/26/3238-jude-martin-van-crefeld-von-der-uni-trier-entferntdisputation-an-der-hochschule-nicht-mehr-zeitgemaess.
Nr. 2: Der trotz Emeritierung weiterhin lehrende Romanistikprofessor Ludger Schiffler wurde durch den Studiendirektor der FU Berlin heimlich, der Grund dafür war „Rassismus“, aus dem Vorlesungsverzeichnis der Universität entfernt – die im Abendland seit römischer Zeit geltende Regel „Audiatur et altera pars“ (die andere Seite zu hören) wurde ignoriert. Schiffler obsiegte gegen diese Verleumdung 2016 vor dem Berliner Verwaltungsgericht, das jedoch das Verhalten des Studiendirektors und des Universitätspräsidenten nicht rügte; Schwarz, Moritz: Interview: „Man hat mich im Stich gelassen“; in: Junge Freiheit Nr. 12/19 vom 15.03.2019, S. 3.
Nr. 3: Martin Wagener, Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung veröffentlichte im September 2018 ein Buch, in welchem er sich gegen Merkels Migrationspolitik stellte. Diese analysierte er kritisch und kenntnisreich, zudem fächerte er die Alternativen zu Merkels Politik auf. Seither gilt Wagener als „umstritten“ und wurde zum Prüffall des BNDs. Das Gutachten eines bekannten Rechtswissenschaftlers wischte die Vorwürfe zwar vom Tisch, doch dadurch, dass der BND den „Prüffall“ publik machte, ist der Leumund Wageners, der es sich nicht nehmen ließ selber und eigenständig zu denken, beschädigt; QUELLE https://ef-magazin.de/2019/03/19/14692-der-bnd-ueberprueft-ein-buch-des-politikwissenschaftlersmartin-wagener-in-der-walhalla-der-umstrittenen.
Nr. 4: Der emeritierte Politikprofessor Egbert Jahn der Frankfurter Johann Wolfgang von Goethe Universität wurde nahezu komplett aus den Internetseiten der Frankfurter Universität getilgt. Der Friedensforscher Jahn hatte bei einem CDU-Werkstattgespräch zur Flüchtlingskrise mit seinen Thesen und Ansichten für Aufregung gesorgt. Offenbar wurde er deswegen aus dem Internetauftritt der Frankfurter Universität getilgt. Rainer Wendt nahm als Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft ebenfalls an den Werkstattgesprächen teil und kommentierte: „Denk- und Meinungsfreiheit sind an der Goethe-Universität zu Frankfurt nicht erwünscht“; QUELLE https://philosophiaperennis.com/2019/03/27/damnatio-memoriae-uni-professor-wegen-thesenzu-fluechtlingsunterbringung-kaltgestellt/.
Nr. 5: Dieter Schönecker, Philosophieprofessor an der Siegener Universität, kündigte für das Wintersemester 2018/19 das Seminar „Denken und denken lassen“. Um das Denken in seiner ganzen Breite abzulichten wurden für Impulsvorträge, über die die Seminarbesucher diskutieren sollten, Personen des politisch-gesellschaftlichen Spektrums von „Links“ bis „Rechts“ eingeladen. Gegen die vorgesehenen Vorträge von „Linksextremisten“ hatten die Hüter der „political correctness“ natürlich keine Einwände, doch die „veröffentlichte Meinung“ echauffierte sich darüber, dass auch politisch total inkorrekte Leute wie Marc Jongen und Thilo Sarrazin ebenfalls auf der Liste standen, auch wertkonservative Liberale wie Norbert Bolz und der Alt-Historiker Egon Flaig. Fürchterlich für die Gralshüter der „veröffentlichten Meinung“, die nur mit denjenigen einen „Dialog“ führen wollen (und auch nur mit solchen monologisieren können), die ihrer Meinung sind.
Marc Jongen war wissenschaftlicher Assistent bei Peter Sloterdijk und promovierte bei Sloterdijk mit summa cum laude. Nichtsdestotrotz distanzierte sich Sloterdijk von Jongen und beugte sich der „veröffentlichten Meinung“ und sagte, dass Jongen keinerlei vorzeigbare Arbeiten geschrieben habe.
Thilo Sarrazin, einst für die SPD Finanzsenator in Berlin, verbreitet gemäß „veröffentlichter Meinung“ fürchterlich „rechte“ Ansichten. Nur, der alte Sozialdemokrat Sarrazin verficht nichts weiter als klassische Positionen der alten Linken – so viel zum dummen „Rechts-Links-Schema“: Was heute „Links“ ist, kann morgen „Rechts“ sein – und was ist übermorgen? Übermorgen ist das „Links“, was den „Kulturmarxisten“ gerade in den Kram passt!
Der Medienwissenschaftler Norbert Bolz verfocht stets als wertkonservativer Liberaler, als Professor und auch weiterhin als pensionierter Professor das freiheitliche Weltbild, das eben – im Gegensatz zum Einheitsbrei der nur vorgeblich bunten Welt der „political correctness“ der „Merkelisten“ – in allen Farben bunt schillert und durch Vielheit glänzt.
Und Egon Flaig, pensionierter Professor der alten Geschichte, will als Historiker wissen „wie es gewesen ist“ (Leopold von Ranke). So zeigte Flaig in seiner Arbeit über die Geschichte der Sklaverei auch dreist und frech z. B. die fürchterliche Wirkung des islamischen Sklavenhandels. Grauenhaft ist so etwas für die Jünger der „political correctness“, die den grausamen Sklavenhandel nur den „Schweinsfarbenen“ anlasten.
Jedenfalls erwiesen sich die Leiter der Universität Siegen als „biologische Wunder, die ohne Rückgrat aufrecht gehen können“. Diese Universitätsleitung unterband selbstverständlich den Rahmen des geplanten Seminars, da Meinungsfreiheit nur für diejenigen gilt, die sich dem (Un)Geist der Zeit unterordnen; QUELLE https://schweizermonat.ch/der-schutz-der-freiheit/.
Diese deutsche Liste ließe sich leicht erweitern – bspw. um Ereignisse im Umfeld der Berliner Humboldt-Universität, der TU Dresden, der Universität Kassel, der Universität Leipzig und so fort.
Ist es frech und überzogen zu vermerken, dass solche Geschehnisse stark den Geruch der Endphase der Weimarer Republik verströmen? Ein Beispiel aus der damaligen Zeit – im Dezember 1932 z. B. ergriff Prof. Wilhelm Röpke auf der ersten Seite der „Vossischen Zeitung“ Partei für den Rechtsprofessor Joseph Cohn (Röpke war der einzige Professor in Preußen, der diesen Mut aufbrachte). Röpke brandmarkte das Einknicken der Professoren und der Leitung der Breslauer Universität vor den randalierenden, intoleranten braunen Studentenhorden:
„Die durch Intoleranz aufs Äußerste bedrohte Lehr- und Geistesfreiheit muss bis zum Letzten verteidigt werden. Intoleranz der Professoren selbst ist Verrat an der Idee der Universität.“
Röpke war einer der Ausnahmen, die die Regel nur bestätigen; (mehr dazu, vor allem zu den Quellen, siehe: Freiheit – ein fragiles „Kulturideal“, München 2019).
Doch wie schon angemerkt, Merkel, die ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda, vollendet nur etwas, was von Beginn an im organisatorischen Aufbau des Staatswesens ‚Bundesrepublik Deutschland‘ angelegt ist und dadurch real werden konnte. Schon lange vor der Wiedervereinigung zeigte sich dies schon, z. B. bei einer akademischen Feier zu Ehren Wilhelm Röpkes an der Marburger Philipps-Universität. Damals wurde das ehemalige Bibliotheksgebäude der Marburger Philipps-Universität in Wilhelm-Röpke-Haus umbenannt. Randalierende grüne und rote Studentengruppen störten die Feier und hetzten gegen Wilhelm Röpke. Sie skandierten z. B.: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, und es wird weiter nach rechts geruckt.“ Wie mag sich Eva Röpke, die Witwe Wilhelm Röpkes, die einer der Gäste der Feier war, wohl gefühlt haben? Ob sie Vergleiche zur späten Weimarer Zeit und der Anfangszeit der braunen Sozialisten zog? Und zwangsläufig zu dem Schluss kam, dass sich in Deutschland kaum etwas geändert hat? Leider musste ich aus dem Gedächtnis zitieren, weil ich den Pressebericht dazu nicht mehr besitze.
[4] Die „bundesdeutsche ANTIFA“.
Der tatsächliche Antifaschist Ignazio Silone war ab 1930 im Exil, jedoch durfte er schon vorher – als italienischer Vertreter beim Komintern – den faschistischen Antifaschismus Stalins hautnah erleben [Hornung, Klaus: Der faszinierende Irrtum. Freiburg 1982]. Silone soll im Gespräch mit François Bondy 1944 gesagt haben: «Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: „Ich bin der Antifaschismus“.» Es ist mehr als nur wahrscheinlich, wenn man diesen Satz einordnet in den kompletten Rahmen der politischen Erfahrungen Silones, dass er dies so sagte. Dieses Bonmot Silones war mehr als nur prophetisch; denn es trifft punktgenau auf die randalierenden Horden und die politisch korrekten Gruppen der bundesdeutschen Antifa zu.
[5] Thomas Mann notierte 1933 in sein Tagebuch, dass der Nationalsozialismus die „politische Wirklichkeit jener konservativen Revolution“ ist. Den Versuchungen dieser geistigen Bewegung sei er (Mann) aus „Abscheu vor ihrer Realität“ nicht verfallen, siehe Mann, Thomas: Tagebücher 1933–1934. Frankfurt/M. 1997, S. 194.
Wilhelm Röpke focht Ende der 1920er Jahre in der Frankfurter Zeitung publizistisch mit Florett und Schwert gegen die „konservativen Revolutionäre“. Für Röpke waren diese die geistigen Brandstifter, die den Weg der „braunen Barbaren“ bereiteten.
Die Protagonisten der „KR“ waren keineswegs „konservativ“, sondern sie lehnten die abendländischen Traditionen rundweg ab, die gemäß Hayek (Paris 1984, MPS-Rede) den erfolgreichen Weg Europas zu einem Mehr an Freiheit bedingten – Hayek nannte diese Traditionen „symbolische Wahrheiten“. Diese „symbolischen Wahrheiten“ und anderes mehr sollte die „KR“ zerstören, um dann das aufzubauen, was es aus Sicht der „KR“ zu erhalten galt – von daher schließe ich mich denjenigen an, welche die „KR“ als Nihilismus bezeichnen. Die neuen „konservativen Revolutionäre“ sind nicht anders einzuordnen. Was hingegen freiheitlich ist, wurde z. B. von Alexander Rüstow in der Einleitung zur „Ortsbestimmung der Gegenwart“ prägnant formuliert:
„Ich bejahe die Freiheit und verneine die Herrschaft, ich bejahe die Menschlichkeit und verneine die Barbarei, ich bejahe den Frieden und verneine die Gewalt.“
Die neue und alte „Konservative Revolution“ steht für das genaue Gegenteil – wer mit dieser sympathisiert, der billigt Gewalt, Barbarei und Herrschaft.
Literaturempfehlungen, nicht nur im Rahmen des Neujahrsgrußes
Albrecht, Friedrich Carl: Was nun, Deutschland? Vom Scheitern eines Parteienstaates. Berlin 2012.
Arnim, Hans Herbert von: Das System. Die Machenschaften der Macht. München 2004.
Arnim, Hans Herbert von: Die Angst der Richter vor der Macht. Köln 2015.
Arnim, Hans Herbert von: Die Hebel der Macht. Und wer sie bedient. Parteienherrschaft statt Volkssouveränität. München 2017.
Baader, Roland: Das Kapital am Pranger. Gräfelfing 2005.
Baader, Roland: Fauler Zauber. Schein und Wirklichkeit des Sozialstaats. Gräfelfing 1998, 2. Auflage.
Baader, Roland: Kreide für den Wolf. Die tödliche Illusion vom besiegten Sozialismus. Böblingen 1991
Baader, Roland: Geld, Gold und Gottspieler. Gräfelfing 2004.
Baader, Roland: Geldsozialismus. Gräfeling 2010.
Baader, Roland: Totgedacht – Warum Intellektuelle unsere Welt zerstören. Gräfelfing 2002.
Bastiat, Claude-Frederic: Der Staat die große Fiktion. Ein Claude-Frederic-Bastiat-Brevier. Thun 2001.
Benda, Julien: Der Verrat der Intellektuellen. München 1978.
Brakelmann, Günter: Aus der Zeit der Diktatur: Die Freiburger Denkschriften; in: Brakelmann, Günter / Friedrich, Norbert / Jähnichen, Traugott (Hg.): Auf dem Weg zum Grundgesetz. Beiträge zum Verfassungsverständnis des neuzeitlichen Protestantismus. Münster 1999. S 171–182.
Brezinka, Wolfgang: Die Pädagogik der Neuen Linken. München 1981, 6. Auflage.
Brocker, Manfred: Arbeit und Eigentum. Darmstadt 1992.
Demmler, Horst: Wider den grünen Wahn: Eine Streitschrift. Jena 2015.
Engels, Wolfram: Der Kapitalismus und seine Krisen. 2. Auflage, Düsseldorf 1997.
Erhard, Ludwig: Wohlstand für Alle. Düsseldorf 1964, 8. Auflage.
Gebauer, Carlos A.: Rettet Europa vor der EU: Wie ein Traum an der Gier nach Macht zerbricht. München 2014.
Giersch, Herbert (Hg.): Wie es zu schaffen ist. Agenda für die deutsche Wirtschaftspolitik. Stuttgart 1985, 3. Auflage – nach wie vor aktuell, die letzte Auflage erschien 1991.
Habermann, Gerd: Der Wohlfahrtsstaat. Die Geschichte eines Irrwegs. Berlin 1997
Habermann, Gerd: Der Wohlfahrtsstaat: Ende einer Illusion. München 2013.
Habermann, Gerd: Freiheit oder Knechtschaft? Ein Handlexikon für liberale Streiter. München 2011.
Hayek, Friedrich August von: Der Weg zur Knechtschaft. München 1981.
Hayek, Friedrich August von: Die Anmaßung von Wissen. Neue Freiburger Studien. Tübingen 1996.
Hayek, Friedrich August von: Die Verfassung der Freiheit. Tübingen 1982, 2. Auflage.
Hayek, Friedrich August von: Die verhängnisvolle Anmaßung: Die Irrtümer des Sozialismus. Tübingen 1996.
Hayek, Friedrich August von: Freiburger Studien, Tübingen 1969.
Hayek, Friedrich August von: Recht, Gesetzgebung und Freiheit, 3 Bände, Landsberg am Lech 1980–1981.
Henry Hazlitt: Economics!: Über Wirtschaft und Misswirtschaft. München 2009.
Hochreiter, Gregor: Krankes Geld – Kranke Welt. Analyse und Therapie der globalen Depression. Gräfelfing 2010.
Hochschild, Udo: Gewaltenteilung als Verfassungsprinzip. Berlin 2010.
Jasay, Anthony de: Der Staat. Berlin 2018.
Leisner, Walter: Der Gleichheitsstaat. Berlin 1980.
Leisner, Walter: Der gütige Staat. Die Macht der Geschenke. Berlin 2000.
Machlup, Fritz: Führer durch die Krisenpolitik. Frankfurt/M. 2000.
Mises, Ludwig von: Die Gemeinwirtschaft. Kornwestheim 2016.
Mises, Ludwig von: Im Namen des Staates oder die Gefahren des Kollektivismus. Stuttgart 1978.
Mises, Ludwig von: Kritik des Interventionismus. München 2013.
Mises, Ludwig von: Nationalökonomie: Theorie des Handelns und Wirtschaftens. Flörsheim 2010.
Mises, Ludwig von: Vom Wert der besseren Ideen: Sechs Vorlesungen über Wirtschaft und Politik. München 2009.
Mora, Gonzalo Fernández de la: Der gleichmacherische Neid. Berlin 1987.
Nemo, Philippe: Was ist der Westen?: Die Genese der abendländischen Zivilisation. Tübingen 2005.
Prollius, Michael von: Auf der Suche nach einer anderen Ordnung. Fürstenberg 2014.
Prollius, Michael von: Deutsche Wirtschaftsgeschichte nach 1945. Göttingen 2006.
Prollius, Michael von: Die Pervertierung der Marktwirtschaft. München 2009.
Radnitzky, Gerard: Das verdammte 20. Jahrhundert. Hildesheim und Zürich 2006.
Reisman, George: Staat contra Wirtschaft. München 1982.
Röpke, Wilhelm: Civitas humana. Bern 1979, 4. Auflage.
Röpke, Wilhelm: Die Gesellschaftskrisis der Gegenwart. Bern 1979, 6. Auflage.
Röpke, Wilhelm: Die Lehre von der Wirtschaft. Bern 1979, 12. Auflage.
Röpke, Wilhelm: Jenseits von Angebot und Nachfrage. Bern 1979, 5. Auflage.
Röpke, Wilhelm: Marktwirtschaft ist nicht genug: Gesammelte Aufsätze. Waltrop 2009.
Rüstow, Alexander: Ortsbestimmung der Gegenwart. Münster 2003, 3 Bände, Neuauflage.
Schelsky, Helmut: Der selbstständige und der betreute Mensch. Politische Schriften und Kommentare. Berlin 1978.
Taghizadegan, Rahim: Alles, was Sie über die Österreichische Schule der Nationalökonomie wissen müssen. München 2016.
Taghizadegan, Rahim: Linke & Rechte: Ein ideengeschichtlicher Kompass für die ideologischen Minenfelder der Neuzeit. Wien 2017.
Taghizadegan, Rahim: Wirtschaft wirklich verstehen. München 2011.
DER AUTOR
Hubert Milz wurde 1956 geboren, arbeitete nach dem Studium mehr als drei Jahrzehnte in der Energiewirtschaft und ist nun Rentner im Unruhestand.