Michael Limburg über eine ZDF-Doku zum Misserfolg der „Energiewende“
Riesige selbstgemachte und zunehmend unbeherrschbare Probleme
Aus der Reihe bedeutende Geister des 21. Jahrhunderts. Heute: Prof. Claudia Kemfert und Dr. Patrick Graichen zur Speicherproblematik
Von Dipl.-Ing. Michael Limburg. — Potsdam, 4. August 2022
„Energieexpertin“ Frau Kemfert erklärt ungerührt, dass Speichermangel ein Mythos wäre, da es Speicher „noch und nöcher“ gäbe, während der studierte Politologe und Volkswirt – und ebenfalls „Energieexperte“ – Herr Graichen davon träumt, dass mehr und mehr PVA-Anlagen derzeit mit Speichern errichtet würden und dass man daran „arbeiten“ würde, die 15 Millionen E-Mobile, die es ja bis 2035 auf deutschen Straßen geben würde, als Speicher anzapfbar zu machen. Und dass es deshalb kein Speicherproblem gäbe.
Der 1. August 22 muss rot im Kalender angestrichen werden, denn da geschah etwas bisher Einmaliges. Das sonst jedem Klimamärchen und Energieunsinn scheinbar auf ewig zugetane ZDF berichtete tatsächlich ausgewogen und neutral über die Energiewende, die „Erneuerbaren“ und deren schädliche Auswirkung auf die Kosten des Stromes und die stark abnehmende Versorgungssicherheit in diesem Lande.
Autor Erik Hane durfte ungeschönt und sehr sachlich, die riesigen selbstgemachten und zunehmend unbeherrschbaren Probleme schildern, die die Energiewende, von allen Parteien, bis auf die AfD, massiv vorangetrieben, so mit sich bringt.
Noch bis 2024 in der ZDF-Mediathek
Die Doku – noch bis 1.8.2024 in der ZDF-Mediathek zu sehen, sie darf auch von dort heruntergeladen werden – (https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/blackout-in-deutschland–reale-gefahr-100.html) zeigte sehr sachlich, dafür aber umso realistischer auf, dass unsere Regierungen, grüne NGOs, fast alle Parteien, sowie Nutznießer des Subventionssegens etc. etc. etc. sehenden Auges, oder indem man diese vor der Wirklichkeit verschließt, auf eine immer mehr zunehmende Instabilität des Netzes hinarbeiten, die letztlich nur in einem flächendeckendem Blackout enden kann. Man schaltet einen Stabilitätsgaranten nach dem anderen ab, nämlich fossil oder mit Kernenergie betriebenen Kraftwerke, bei gleichzeitig intensivster Zuschaltung von Flatterstromerzeugern und bedarfserhöhenden E-Mobilen und Wärmepumpen. Von den geplanten stromfressenden notwendigen Erzeugungskapazitäten für „grünen Wasserstoff“ ganz zu schweigen.
Mit von der Partie waren natürlich die von fast allen Journos, vor allem weiblichen wie mir scheint, geliebten und hofierten „Experten“, wie die Energie-Ökonomin beim gewerkschaftsnahen DIW Prof. Claudia Kemfert und der ehemalige Ministerialbeamte, ehemalige Geschäftsführer des vom Staat und der Mercatorstiftung finanzierten Thinktanks AGORA Energiewende und jetzt wieder beamtete Staatssekretär – über wenige Ecken auch mit manchen grünen Führungskräften verwandtschaftlich verbunden – Dr. Patrick Graichen.
Mehr Ahnungslosigkeit geht nicht
Was die beiden in Bezug auf mangelnde Energiespeicher zum Besten gaben, ist es allein schon wert, sich den Streifen anzuschauen. Mehr Ahnungslosigkeit bei gleichzeitig fester, aber grottenfalscher Expertenmeinung geht nicht.
Während Frau Kemfert ungerührt davon redet, dass es Speicher „noch und nöcher“ gäbe, woran selbst die Offstimme Zweifel anmeldet und sofort den Gegenbeweis in Gestalt des Professors für Energietechnik Harald Schwarz liefert, darf der beamtete Staatsekretär, der studierte Politologe und Volkswirt, davon träumen, dass mehr und mehr PVA Anlagen derzeit mit Speichern errichtet würden und dass man daran „arbeiten“ würde, die 15 Millionen E-Mobile, die es ja bis 2030 auf deutschen Straßen geben würde, als Speicher anzapfbar zu machen.
Gerade mal 1 Prozent der Primärenergie
Dass die bereits installierten mehr als 2 Millionen PVA-Anlagen gerade mal 1 Prozent der Primärenergie dieses Landes decken, und nur der Bruchteil eines Bruchteiles davon mit Batteriespeichern versehen sind, ficht ihn ebenso wenig an, wie die Tatsache, dass die in diesen Anlagen gelegentlich verbauten Akkus nicht nur extrem teuer, sondern auch im dazu noch im Stande sind, das ganze Land zu vergiften. Denn Lithium ist ein Nervengift, wie es schlimmer eigentlich nicht sein kann. Und teuer dazu, und das ohne Ende.
Mehr Traumtänzerei mit fürs Land, seine Wirtschaft und Menschen tödlichen Folgen von Leuten die der Öffentlichkeit sagen, wo es lang geht, und das auch durchziehen, geht wirklich nicht. Meiner Meinung nach, sind diese beiden zwei würdige Vertreter der Hall of Fake: Claudia Kemfert und Patrick Graichen.
DER AUTOR
Dipl.-Ing. Michael Limburg ist Vizepräsident Europäisches Institut für Klima u. Energie e.V. Sein Artikel erschien auf der Webseite von EIKE – mit einem kurzen Video-Zusammenschnitt wesentlicher Aussagen der Sendung. Wir danken herzlich dem Autor für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung auf unserer Webseite.
DIE ZDF-DOKU
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