Mitgliederrundbrief vom Februar 2022

— Foto: privat

Zeit enormer gesellschaftlicher Umbrüche

Veränderungen werden in ihrer Tiefe 1989 nicht nachstehen

Von Dr. Reinhard Günzel. — Dresden, Februar 2022

»Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will,
sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.«

— Jean-Jacques Rousseau (1712–1778)

Liebe Mitglieder und Interessenten des Hayek-Vereins Dresden,

mit diesem Rundbrief möchte ich Sie zunächst nochmals ganz herzlich an unsere Mitgliederversammlung am 16. Februar 2022 erinnern, wo wir einen neuen Schatzmeister wählen werden. Auch wer kein Mitglied ist und sich für unsere Clubarbeit interessiert, ist eingeladen und wer mit wählen möchte, kann da – herzlich willkommen – gleich seinen Mitgliedsantrag stellen.

Was gibt es sonst noch Neues? Corona erschwert uns derzeit sehr die Vereinsarbeit. Öffentliche Veranstaltungen können wir praktisch nicht durchführen, ja selbst die offenen Treffen in Gaststätten sind, wenn überhaupt, immer nur für einen eingeschränkten Besucherkreis möglich.

Andererseits leben wir in einer Zeit enormer gesellschaftlicher Umbrüche. Die vollziehen sich zwar nicht so rasant wie 1989, wo alles binnen weniger Wochen entschieden war, die Veränderungen gehen diesmal etwas langsamer vonstatten, ihre Auswirkungen werden aber in ihrer Tiefe 89 nicht nachstehen und jeden von uns betreffen. Was sich vor unseren Augen abspielt ist die alte Geschichte des „wie wollen wir leben, wer soll vorangehen“, also vormundschaftlicher Kollektivismus mit dem vorgezeichneten Weg in die totalitäre Gesellschaft gegen eine freie, auf Privateigentum und Marktwirtschaft aufgebaute Gesellschaft freier und mündiger Bürger.

Nicht nur zuschauen, sondern mitgestalten

Wir als Verein wollen natürlich aktiv dabei sein, nicht nur zuschauen, sondern mitgestalten und Orientierung geben, was wegen Corona eine Verschiebung der Vereinsaktivitäten hin zu den neuen Medien bedingt. Unsere Webseite, stets aktuell und auch immer mal mit neuen Beiträgen attraktiv gehalten, ist hier schon mal ein guter Anfang. Die Webseite ist unser Ankerplatz, der wichtige Anlaufpunkt für all jene, die mal im Internet eine Stichwortsuche zu freiheitlichen Themen starten und dann auf unseren Verein mit seinen Aktivitäten stoßen und auf diesem Wege hoffentlich auch den Weg zu uns finden.

Darüber hinaus müssen wir uns aber auch verstärkt den übrigen sozialen Medien, deren Hauptzweck die Vernetzung ist, zuwenden. Ein Anfang ist mit unserem Telegramkanal „Opakalypse“ (hier beitreten: https://t.me/s/opakalypse) gemacht, auch wenn die Resonanz noch überschaubar ist. Wir machen weiter.

Zum Schluß noch ein kurzer Blick auf das politische Tagesgeschehen, hier und heute Corona, die uns und fast die ganze Welt nun schon seit zwei Jahren im Griff hat. Aus freiheitlicher Sicht sind dabei nicht die medizinischen Fragestellungen zu diskutieren, die politischen umso mehr.

Einschränkungen von Freiheitsrechten verfügt

Nachdem anfangs die Regierung die Gefährlichkeit der Epidemie herunterspielte, wurden schon bald mit unterschiedlichsten Begründungen weitreichende Einschränkungen von Freiheitsrechten verfügt. Verfügungen – wir sind es ja schon gewohnt – ohne Diskussion und als alternativlos hingestellt, die eine stetige Abkehr vom freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat hin zum vormundschaftlichen, demokratisch verbrämten Staat markieren.

Grundrechte sind bald keine Abwehrrechte des Individuums gegen den übermächtigen Staat mehr, sie mutieren zu Kollektivrechten, die es einer Mehrheit gestatten, der Minderheit ihren Willen aufzuzwingen. Freiheit? Nach Meinung des Gesundheitsministers gibt es die im Hegelschen Sinne durchaus, eben als Einsicht in die Notwendigkeit und das war, ich entsinne mich noch genau, die uns in der DDR gegebene Freiheitsdefinition. Schönen Tag auch, ich halte es lieber mit Rousseau: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“.

Na dann, bis zum nächsten Spaziergang.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Reinhard Günzel
Vorsitzender

DER AUTOR

Dr. Reinhard Günzel ist Dipl.-Physiker im Ruhestand. Ab 2016 versammelte er libertär gesinnte Mitstreiter zu monatlichen Treffen, aus denen dann unser Hayek-Verein Dresden e.V. hervorging, dessen Vorsitzender er ist. Folgen Sie ihm auf Telegram: https://t.me/opakalypse

 

 

 

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