Peter Boehringer: „Die Hetze gegen das Bargeld geht weiter.“

— Foto: Deutsche Bundesbank

Wunschdenken schlägt die Faktenlage

Bargeldlose Welt mit Negativzinsen und Totalüberwachung

Von Peter Boehringer, MdB — Facebook-Kommentar vom 3. Juli 2019

Die Hetze gegen das Bargeld geht weiter. Gestern ausgerechnet im Handelsblatt. Das WAHRE Ziel seiner Auftragsschreibe „Abschaffung des Rechts auf anonyme Zahlungen sowie Durchsetzung von verheerenden Negativzinsen“ verbirgt der Autor Wiebe zwar ein wenig hinter Verlautbarungen zum angeblichen „Willen der Menschen“ gegen Bargeld: „Große Geldscheine wie den 100er will keiner mehr haben“. Doch was schon INTUITIV leicht als Blödsinn zu erkennen ist, besteht auch einfache Statistik-Tests nicht. Die Aussage ist einfach FAKENews – oder eben Wunschdenken einer orwellianischen Überwachungskaste auf Papiergeld- und Negativzinsdroge.

Hier zK die TATSÄCHLICHE heutige Bedeutung des 100-EUR-Geldscheins, den angeblich keiner mehr haben will: Nur knapp hinter dem 50 EUR-Schein ist der 100er gemessen am Nominalwertumlauf der mit Abstand zweitwichtigste aller Scheine! Und sogar gemessen an den ABSOLUTEN Stückzahlen ist der 100er mit 2,8 Mrd herausgegebenen Stücken der drittverbreitetste Schein – sogar noch VOR den vom Handelsblatt heute noch NICHT angegriffenen 5ern oder 10ern!

Ein einfacher Blick in die Statistik *) hätte dem HB-Redakteur geholfen – aber ideologisches Wunschdenken schlägt eben auch hier mal wieder die Faktenlage. Von der Totalitarität und Übergriffigkeit dieses Artikels ganz abgesehen, der in die freie Wahl der Menschen zu ihrem Zahlungsmittel nach §14 BuBankG bzw Art 128 AEUV eingreift! Auch bei meinem eben beendeten Besuch bei der Bundesbank musste ich das Bargeld gegen Abschaffungsallüren (auch) der Bundesbank verteidigen. Die Bundesbank-Manager machten sich im Gespräch vor allem um die „fehlende Finalität“ bargeldloser Zahlungen Sorgen (nur Bargeldzahlung löscht rein rechtlich eine Schuld final; Giralgeldzahlung nicht). Wenn „dieses Problem erst gelöst“ wäre (was aber neben technischen Fortentwicklungen im Zahlungsverkehr auch eine neue Gesetzeslage voraussetzte…), wäre der Weg in eine bargeldlose Welt [mit schönen Negativzinsen und finanzieller Totalüberwachung aller Menschen] endlich frei…

=> Solange die Gesetzesänderung wegen absehbarem Widerstand (der AfD und der Bürger) noch nicht offen durch den BT gebracht werden kann, nutzt man eben Auftragsschreiber und FakeNews des Handelsblatts zur kalten, heimlichen Durchsetzung von OFFEN noch nicht erreichbaren Allmachtszielen.

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Der 100-Euro-Schein ist ein Problem und gehört abgeschafft Handelsblatt, 2.7.2019 Frank Wiebe - In Deutschland wird viel mit Bargeld bezahlt. Doch große Geldscheine will niemand haben – auch kein Geschäft. Es bleibt nur eine Konsequenz [abschaffen…] …

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* Euro-Banknoten im Bargeldumlauf im Dezember 2018* (in Mio. Banknoten)

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