Dr. Reinhard Günzel über den Schwindel mit den Wärmepumpen

Die surrende, häßliche Kiste möchten die Besitzer hinter etwas Grün verschwinden lassen. — Foto: HarmvdB/Pixabay

Dieser Wahnsinn hat überhaupt keine Methode mehr

Leben wir im Land der institutionalisierten Lüge oder des intellektuellen Verfalls – oder trifft beides zu?

Von Dr. Reinhard Günzel. — Dresden, 10. Mai 2023

Schauen wir uns mal, sozusagen als Einstieg in das Thema Energiewende, die Wärmepumpen näher an. Dazu muss man sich noch ins Gedächtnis rufen, dass es zwei zentrale Dogmen in der Energiepolitik gibt:

Erstens: Kernkraftwerke (KKW) sind kreuzgefährliche, teuflische Dinger, geradezu ein Produkt aus der Hölle, gefährlicher als ein möglicher Atomkrieg und daher so gefährlich, dass jegliche Forschung zu KKW verboten ist. An KKW auch nur zu denken, ist homophob! Über ukrainische Ausnahmen befindet der Bundeswirtschaftsminister.

Zweitens: Noch schlimmer ist CO₂. Wenn wir in Deutschland nicht sofort damit aufhören, CO₂ freizusetzen, wird die Erde nicht erst in fünf Milliarden Jahren zusammen mit der Sonne, sondern schon bald, ganz allein durch den Klimawandel verglühen. Je nach dem Grad der Paranoia umfasst bald einen Zeitraum zwischen zehn und 100 Jahren.

Wärmepumpen sollen nun den CO₂-Ausstoß bei der Gebäudeheizung vermeiden, womit sie also zur Weltrettung beitragen, wofür keine Kosten und Mühen gespart werden dürfen.

Unter null Grad heizt man nahezu elektrisch

Wärme fließt normalerweise raus aus der Wohnung in die Winterkälte. Soll es in die andere Richtung gehen, müssen wir für diese Umkehrung des Wärmestroms Energie aufwenden. Das Ausmaß der Energie hängt von den beiden Temperaturen ab: einerseits von der Temperatur des kalten Reservoirs, aus der ich die Wärme herauspumpe, also der Außentemperatur, und auf der anderen Seite von meiner Vorlauftemperatur des Heizungskreislaufs. Liegen beide Temperaturen nahe beieinander, lässt sich mit wenig Energieaufwand eine Menge Wärme pumpen. Wird es im Winter richtig kalt, auch mal unter null Grad, wird es eng und man heizt dann allzu bald nahezu elektrisch.

Den Anwender interessiert letztendlich, wie viele Kilowattstunden Strom er benötigt, um seine Wohnung zu beheizen, also das Verhältnis von der während einer Heizperiode erzeugten Wärmemenge zur aufgewendeten Elektroenergie. Dieses Verhältnis wird Jahresarbeitszahl (JAZ) genannt, und hier riecht es mit erheblicher Penetranz nach Dieselskandal, denn die offiziell gehandelten Zahlen zur JAZ werden in der Praxis nicht erreicht (siehe beispielhaften Link unten) und liegen meist im Bereich zwei bis zweieinhalb, selten bis drei, was schon mal die immerfort schöngerechneten Betriebskosten der Wärmepumpe erheblich nach oben drückt und zu den Anschaffungskosten von Wärmepumpen, die doppelt so teuer wie eine Gastherme sind, hinzukommt.

Zwischen zwei und zweieinhalb Kilowattstunden Heizenergie

Also, der Praxistest zeigt: Mit einer Wärmepumpe können realistisch mit einer Kilowattstunde Strom im Jahresmittel zwischen zwei und zweieinhalb, unter sehr günstigen Umständen bis zu drei Kilowattstunden Heizenergie gewonnen werden.

Wie sieht es unter diesen Bedingungen mit der CO₂-Einsparung aus?

Wird die Wärmepumpe mit dem deutschen Strommix betrieben, fallen mit jeder Kilowattstunde, die der Motor der Wärmepumpe schluckt, 450 Gramm CO₂ an, was schon mal recht ordentlich ist und wegen des Wegfalls der Kernkraftwerke seit April kommenden Winter noch mehr werden wird. Rechnen wir optimistisch mit einer JAZ von zweieinhalb, dann werden eben diese 450 Gramm CO₂ für zweieinhalb Kilowattstunden Heizenergie freigesetzt. Demnach setzt eine Wärmepumpe beim Heizen mehr als 180 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde gelieferter Heizwärme frei.

Wer bei der Diskussion zum Heizverbot mit Öl und Gas den Eindruck gewonnen hat, Wärmepumpen seien CO₂-frei, den muss ich nun enttäuschen: Wärmepumpen setzen eben durch den Stromverbrauch auch CO₂ frei, und zwar mindestens diese 180 Gramm pro KilowattstundeHeizenergie, künftig eher über 200 Gramm! Bei der Ölheizung wären es 220 Gramm pro Kilowattstunde gewesen, die Gastherme kommt auf 160 Gramm pro Kilowattstunde.

Mehrkosten von über 400 Milliarden Euro abdrücken

Da fragt man sich doch ernsthaft, ob der Klimawahn überhaupt noch Methode hat. Obwohl sie nur eine minimale CO₂-Verminderung gegenüber der Ölheizung und sogar eine bemerkenswerte Verschlechterung, verglichen mit der Gastherme, hat, müssen doch 15 Millionen Hausbesitzer plitzplautz auf die teure Wärmepumpe umsteigen und dafür Mehrkosten von über 400 Milliarden Euro abdrücken!

Das ist Ideologie pur und reiner Klimasozialismus mit Forderungen, die von den Folgen für die Betroffenen völlig losgelöst sind und die durch Technik und Naturgesetze gegebenen Realitäten komplett ignoriert. Zu den Kosten der Umrüstung kommen dann noch die Kosten der Dämmung und die neuen Grundsteuern sowie die Preiserhöhungen der Gewerke hinzu, die neben Personalmangel auch steigende Materialpreise und Personalkosten an die Kunden weitergeben.


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PRAXISTEST

Jürgen Wendnagel (haustec.de): „Wärmepumpen-Praxistest: Die Effizienz ist niedriger als erwartet“

DER AUTOR

Dr. Reinhard Günzel ist Jahrgang 1946 und Dipl.-Physiker im Ruhestand. Ab 2016 versammelte er libertär gesinnte Mitstreiter zu monatlichen Treffen, aus denen dann unser Hayek-Verein Dresden e.V. hervorging, dessen Vorsitzender er ist. Seine wöchentliche Kolumne erscheint bei Freiheitsfunken sonntags um 12 Uhr. Folgen Sie ihm auch auf Telegram: https://t.me/opakalypse

 

 

 

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