SLIDERGALERIE №21: Hubble

— Foto: NASA/IMAX/Wikimedia/public domain

Das bisher beste Auge der Menschheit

Weltraumteleskop Hubble erforscht und fotografiert das Weltall

Aus unserer Redaktion. — Dresden, 15. Februar 2022

Mit dem bisher besten Auge der Menschheit – einem Spiegelteleskop von 2,4 Metern Durchmesser – blickt Hubble seit 30 Jahren von einer Erdumlaufbahn in den Weltraum. Spektakuläre Aufnahmen ferner Galaxien und rätselhafter Objekte werden für wissenschaftliche Zwecke erstellt. Auf der Webseite der ESA sind die Bilder zugänglich. Eine kleine Auswahl in unserer SLIDERGALERIE №21 lässt die kolossalen Dimensionen eines beschleunigt expandierenden Alls erahnen.

Seit dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren dehnt sich das Universum aus. Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble legen nahe, dass die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Kosmos rund zehn Prozent über dem erwarteten Wert liegt. Eine plausible Erklärung dafür gibt es noch nicht. Forscher wollen herausfinden, ob diese Abweichung an bisher unentdeckten physikalischen Faktoren liegt:

„Eine mögliche Rolle könnte die mysteriöse Dunkle Energie spielen, die heute knapp 70 Prozent des Inhalts des Universums stellt und deren Natur noch völlig unbekannt ist. Sie treibt das Universum vermutlich immer schneller auseinander und könnte eventuell auch die nochmal schnellere Expansion erklären. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die ebenso geheimnisvolle Dunkle Materie, die im Universum mehr als fünfmal häufiger ist als die uns vertraute Materie, stärker mit Strahlung und gewöhnlicher Materie wechselwirkt als angenommen.“ (dpa)

Es bleibt also spannend! Einen wesentlichen Beitrag zum heutigen Forschungsstand hat bisher das Hubble-Weltraumteleskop geleistet. Es wurde gemeinsam von der NASA und der ESA entwickelt. Seinen Namen erhielt es nach Edwin Hubble (1889 – 1953). Der US-amerikanische Astronom klassifizierte die Spiralgalaxien, befasste sich mit der Expansion des Weltalls und entdeckte die Hubble-Konstante der galaktischen Kosmologie, die Rotverschiebung des Sternenlichts bei zunehmender Entfernung („Hubble-Effekt“).

Aufnahmen in allen Spektralbereichen

Das Weltraumteleskop wurde am 24. April 1990 im Frachtraum des Space-Shuttle Discovery in den Orbit befördert und in etwa 600 Kilometern Höhe ausgesetzt. Das Modul hat eine Masse von 11,6 Tonnen bei einer Länge von 13 Metern und einem Durchmesser von 4,30 Metern. Der Spiegeldurchmesser beträgt 2,4 Meter. Mit ihm wird der gesamte Bereich des elektromagnetischen Spektrums vom Infrarotbereich über das sichtbare Licht bis in den Ultraviolettbereich untersucht.

Hubble wurde dazu geschaffen, die Filterwirkung durch die Erdatmosphäre zu umgehen. Die Moleküle der Atmosphäre begrenzen das Auflösungsvermögen von Teleskopen auf der Erdoberfläche, außerdem werden verschiedene Spektralbereiche blockiert. Das Weltraumteleskop sollte eine bis dahin nicht erreichte Auflösung erreichen.

Die Missionsziele sind breit gefächert und umfassen praktisch alle wesentlichen Objekte des Universums: die Planeten in unserem Sonnensystem und anderen Systemen (Exoplaneten); Sterne, Nebel, Galaxien, die rätselhaften Schwarzen Löcher sowie die noch rätselhafteren Phänomene Dunkle Materie und Dunkle Energie.

Besondere Aufmerksamkeit galt einem Programm, die genaue Entfernung zu anderen Galaxien zu bestimmen. Durch Vergleich mit der Radialgeschwindigkeit der Galaxien sollte sich die Hubble-Konstante, die die Ausdehnung des Universums bestimmt, und somit auch das Alter des Universums berechnen lassen.

Hubble-Bilder sogar im Science-Fiction-Film

Das Hubble-Teleskop kann wahrscheinlich noch bis mindestens 2026 für Forschung eingesetzt werden. Der Nachfolger, das James-Webb-Weltraumteleskop, wurde bereits am 25. Dezember 2021 gestartet. Es besitzt einen mehr als fünfmal so großen Spiegel und verfügt besonders im Infrarotbereich über erheblich größere Kapazitäten als Hubble, womit Objekte hinter besonders dichten Nebeln oder in extremen Entfernungen besser untersucht werden können.

Einige der vom Hubble-Teleskop gemachten Aufnahmen wurden der Science-Fiction-Serie Star Trek: Raumschiff Voyager zur Verfügung gestellt und dienten als Hintergrundbilder des Alls. Somit sind viele der dort gezeigten Nebel nicht am Computer entstanden, sondern entspringen der Realität.

CREDITS

Twins with differences - ESA/Hubble & NASA/D. Milisavljevic (Purdue University); Galaxy playing twister - NASA/ESA and The Hubble Heritage Team (STScI/AURA); Hubble image of Messier 77 - NASA, ESA & A. van der Hoeven; Spectacular Hubble view of Centaurus A - NASA, ESA, and the Hubble Heritage (STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration. Acknowledgment: R. O’Connell (University of Virginia) and the WFC3 Scientific Oversight Committee; A grazing encounter between two spiral galaxies - NASA/ESA and The Hubble Heritage Team (STScI); Turquoise-tinted plumes in the Large Magellanic Cloud - ESA/Hubble & NASA, Acknowledgement: Josh Barrington; The magnificent starburst galaxy Messier 82 - NASA, ESA and the Hubble Heritage Team (STScI/AURA). Acknowledgment: J. Gallagher (University of Wisconsin), M. Mountain (STScI) and P. Puxley (NSF); Stellar nursery in the arms of NGC 1672 - NASA, ESA; Hubble view of Messier 106 - NASA, ESA, the Hubble Heritage Team (STScI/AURA), and R. Gendler (for the Hubble Heritage Team). Acknowledgment: J. GaBany; A poster-size image of the beautiful barred spiral galaxy NGC 1300 - NASA, ESA, and The Hubble Heritage Team (STScI/AURA); Open Arms - ESA/Hubble & NASA, A. Bellini; In Bloom - ESA/Hubble, NASA, L. Ho; Stellar fireworks are ablaze in galaxy NGC 4449 - NASA, ESA, A. Aloisi (STScI/ESA), and The Hubble Heritage (STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration; Hubble Experiences Déjà vu - ESA/Hubble & NASA, L. Ho, J. Lee and the PHANGS-HST Team; A Scattering of Stars - ESA/Hubble & NASA, J. Kalirai, A. Milone; Supernova blast bonanza in nearby galaxy - European Space Agency, NASA & Peter Anders (Göttingen University Galaxy Evolution Group, Germany). https://esahubble.org/

ZUM NACHLESEN

"Hubble" bestätigt: Das Universum expandiert schneller als erwartet

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