Sollte ich auch zu diesen hohen Preisen noch Gold kaufen?

— Foto: pexels.com/Michael Steinberg

Nicht über Versäumnisse lamentieren

Gold ist der natürliche Feind des staatlichen Geldmonopols

Von Hugo Funke. — 17. April 2020

Sollte ich auch zu diesen hohen Preisen noch Gold kaufen? Wer diese Frage stellt, der hat da was ganz grundsätzlich nicht verstanden. Im Vergleich zur brachial ausgeweiteten Fiatgeldmenge ist der Preis für Gold noch immer niedrig. Natürlich wäre es clever gewesen, bei noch niedrigeren Preisen zu investieren. Aber warum sollte man über Versäumnisse lamentieren? Das bringt nichts. Es gilt der alte Spruch: Lieber (relativ) teures Gold kaufen als gar keines zu besitzen. Anders ausgedrückt: (Viel) billiger wird das Glitzerzeug nicht mehr. Man kann natürlich darauf spekulieren, aber man kann am Ende vieles.

Eines sollte man aber ehrlicherweise erwähnen: Mit steigendem Preis rückt Gold immer mehr in den Fokus der staatlichen Gier. Gold ist schließlich der natürliche Feind des staatlichen Geldmonopols, also der staatlichen Papiergelddruckerei. Konsequenterweise sind also Repressionen gegenüber Goldbesitzern – und in Deutschland ist viel Gold in Privathand – denkbar. Ob es am Ende gar zu einem hässlichen Goldverbot kommt, steht in den Sternen. Aber „unseren“ Politpsychopathen ist mittlerweile ALLES zuzutrauen.

Bei der Gelegenheit noch ein paar Worte zum kleinen Bruder des Goldes, dem Silber. Mittlerweile ist es faktisch ausverkauft und – wenn überhaupt – nur noch mit fettem Preisaufschlag erhältlich. Einige Minen sind geschlossen und die Handelswege sind eingeschränkt. Meiner Einschätzung nach wird sich das aber entspannen, auch wenn man schlecht prognostizieren kann, wann das sein wird. Etwas Geduld ist also angebracht. Silber bleibt eine Option, zumal es historisch extrem niedrig bewertet ist.

Weitere Optionen bleiben natürlich Aktien, Devisen und Krypto-Währungen. Auch bei Immobilien wird es bald gute Einstiegsmöglichkeiten geben. Allgemein ist Diversifikation das Zauberwort. Es gilt: (Fast) alles ist besser als der Euro. Wer gerade eine seltene Scheibe von den Beatles günstig ersteigern kann, warum nicht?

Ergänzender Gedankenaustausch

Anmerkung von Martin E. Renner:

Und ich sage, es wird die Zeit kommen, wo die Unze Gold dann um die 10.000 Dollar stehen wird. Heute ca. 1.700 Dollar. Wenn man die letzten 100 Jahre zur Grundlage nimmt und die Geldmenge mit dem Goldpreis pro Unze vergleicht, dann müsste aufgrund der riesenhaft angewachsenen ungedeckten Geldmenge dieser Preis bereits bei rund 10.000 Dollar liegen.

Hugo Funke:

Das gebe ich dir prinzipiell recht. Allerdings werden die Zentralbanken und die politischen Kontrolleure weiterhin Wege finden, den Goldpreis nach unten zu manipulieren.

Martin E. Renner:

Na, das tun sie doch schon seit 15 Jahren. Seit ich mich mit Gold als sichere Anlage beschäftige.

Hugo Funke:

Es ist ein Dilemma. Sollten sich Marktkräfte wirklich frei entfalten können und der Goldpreis in der Folge explodieren, wird der deutsche Staat versuchen, das Gold einzusammeln. Darauf wette ich schon jetzt. Dagegen ist der Silbermarkt momentan zerstört. Ich würde warten. Vor einem Jahr kostete eine Unze etwa 16 Euro. Das würde die Münze bei normalen Marktbedingungen auch aktuell kosten. Wer gar kein Silber hat, der kann bei 22 Euro zuschlagen und später nachkaufen. Wer bereits Silber im Portfolio hat, darf sich entspannen.

DER AUTOR

Hugo Funke, geboren in der Mitte der 70er, ist Journalist und hat ein Auge für Film und ein Ohr für Musik. Sein Motto: Auch der kleinste Sieg für die Freiheit ist ein Sieg für die Freiheit. — Der Originalbeitrag wurde auf Facebook veröffentlicht und wird hier mit freundlicher Erlaubnis wiedergegeben.

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