Der Vortrag von Gast-Referent Hansjörg Stützle zum Bargeldverbot

Eine freie Gesellschaft
braucht freie Zahlungsmittel
Die Infrastruktur für Banknoten und Münzen ist in Gefahr, aber noch besteht die Chance, unser Bargeld gesetzlich zu verankern.
Aus unserer Redaktion. — Dresden, 17. Februar 2025
Der Geldexperte Hansjörg Stützle, bekannt aus MDR und SWR, kam auf seiner aktuellen Vortragstournee nach Dresden. Ausnahmsweise an einem Sonnabend konnten wir den Gast-Referenten an seiner 19. Station durch die Republik begrüßen. In seinem Vortrag »Bargeldverbot – Nur eine Einbildung oder drohende Realität?« ging es am 15. Februar 2025 um die Abkehr vom Bargeld, ihre Befürworter und Profiteure sowie die Konsequenzen. Hansjörg Stützle thematisiert auch den rechtlichen Schutz von Banknoten und Münzen und zeigt, was geschehen muss, damit eine Zukunft mit Bargeld möglich bleibt.
Stützle hat sich tief reingekniet in die Materie, und was er zutage fördern konnte an Sachverhalten und Argumenten, Zahlen und Zitaten, das ist schon ein Stück weit alarmierend. In der Bevölkerung ist das Thema Bargeldverbot kaum angekommen, sagt Stützle, und: „Es wird kommen, wenn wir nichts machen.“ Aufklärung ist also gefragt.
Bargeld erlaubt die Flucht vor Negativzinsen
Bargeld wird von der Finanzindustrie gefürchtet, weil es dem Sparer die Flucht vor Negativzinsen erlaubt. Viele haben die zeitweilig geltenden Negativzinsen bereits wieder vergessen. Sie hatten sich nur nicht dauerhaft etablieren können, weil sonst ein Bankrun, das komplette Abheben der Spareinlagen, gedroht hätte. Ohne Bargeld hätten wir Negativzinsen von 5 bis 8 Prozent, schätzt Hansjörg Stützle.
Dabei ist ein Bargeldverbot keine Verschwörungstheorie, sondern bereits Praxis. Das Tarnwort dafür ist „Bargeldobergrenze“. In Griechenland gilt als Obergrenze für Barzahlungen ein Betrag von 500 Euro. Höhere Summen in bar zu bezahlen, etwa für ein Auto oder für eine Reise ist schlichtweg verboten.
Ohne Bargeld droht uns Bürgern die totale Kontrolle durch einen Staat, der gegenwärtig von den meisten Bürgern aus Unkenntnis und Gleichgültigkeit nicht als gefährlich für die Freiheit des Einzelnen und sein Vermögen wahrgenommen wird. Dabei kennt jeder das Beispiel eines Whistleblowers, der sich mit viel Glück in eine Botschaft retten konnten. Ohne Bargeld hätte seine Flucht an der nächsten Tankstelle geendet, denn aus politischen Gründen das Konto abzuschalten, ist bereits gängige Praxis. Der bekannte Organisator der Querdenken-Demos ist mehrfach derart ins finanzielle Nirwana befördert worden.
Bargeldanteil aller Zahlungen reißt bald 15-%-Marke
Hansjörg Stützle berichtete auch von den harten Zahlen, die als unumkehrbare Grenzen für die weitere Existenz von Bargeld gelten. Die mehr und mehr gebräuchliche Kartenzahlung verschiebt den Bargeldanteil aller Zahlungen am Point of Sale (PoS) – also z. B. beim Einzelhändler – immer weiter an die 15-%-Marke. Darunter werden die Kosten für die Aufrechterhaltung von Bargeld einfach zu hoch und der Staats wird die letzten Bargeldnutzer mit Zuckerbrot und Tricks in die bargeldlosen Systeme zwingen.
Wie viel Zeit haben wir noch? Der Geldexperte Hansjörg Stützle schätzt, dass es noch 3 bis 5 Jahre dauert, bevor der E-Euro parallel zum Papier-Euro eingeführt wird. Rechtlich bewegt sich das alles bereits in vorgezeichneten Bahnen. Mit der Anerkennung des E-Euro als gesetzliches Zahlungsmittel ist dann der „Sterbeprozeß“ ist eingeleitet und das Bargeld kann diesem Turbo zu seiner Abschaffung nicht mehr standhalten.
Eindringlicher Appell für die Bargeldnutzung
Eine freie Gesellschaft braucht freie Zahlungsmittel, ist der eindringliche Appell an diesem Abend. Bargeld setzt der galoppierenden Inflationierung halbwegs Schranken. Wenn die Bürger erst in ein System von E-Euros gelockt und gezwungen sind, kann die Enteignung auf Knopfdruck erfolgen. Jeder kann überlegen, welches Vertrauen er in die Regierung hat.
Jeder Gast dieses denkwürdigen Abends in Loschwitz ist aufgerufen, sich für den Erhalt des Bargelds einzusetzen. Am besten, jeder informiert und sensibilisiert seine Bekannten und Freunde und nutzt für die alltäglichen Zahlungen die bekannten Scheine und Münzen. Außerdem weisen wir noch einmal auf die Petition unseres Gast-Referenten Hansjörg Stützle hin: „Bargeld in Europa gesetzlich schützen!“ ■
DER GAST-REFERENT
Hansjörg Stützle lebt am Bodensee, kommt aus der Wirtschaft und war viele Jahre für eine Beratungsfirma für Unternehmensentwicklung tätig. Sein damaliger Schwerpunkt war die Sanierung von Klein- und Mittelständischen Unternehmen. Er hat dort beobachtet, was Geld bei Menschen verursacht, wenn es nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht oder gänzlich fehlt. Dies war der Anstoß für ihn, intensiv zu den „Grundwahrheiten des Geldes“ zu forschen. Die dabei gefundenen Geldgesetze und Geldmechanismen bündelte er in 25 Vorträgen und Seminaren unter dem Begriff „WertVoll Leben“. Als Geld-Umgangstrainer begleitet er Selbständige und Privatpersonen bei allen Fragen zu dem Thema Geld. Bei dieser Arbeit hat er erfahren, welchen Nutzen und welche Wichtigkeit Bargeld für die Menschen und die Gesellschaft hat, weshalb er sich seit Jahren für dessen Erhalt einsetzt. Er ist Buchautor, hat das Buch „Das Bargeldkomplott“ geschrieben und zudem die Aufklärungsplattform www.bargeldverbot.info ins Leben gerufen. Zudem ist er Initiator der Bargeld-Petition www.bargelderhalt.eu, die vor kurzem an den Start gegangen ist.